Kommentar

Boom der Balkonkraftwerke: Die Energiewende von unten

Foto: Lars Heidrich / Funke Foto Services

Essen.  Die massiven Strompreiserhöhungen lösen einen Solarboom in NRW aus. Zehntausende kleine PV-Anlagen helfen, Kosten zu sparen. Ein Kommentar.

Der Hype um die kleinen Solaranlagen für Balkon oder Terrasse mag so etwas sein wie ein kleiner Sonnenstrahl in der düsteren Debatte um die deutsche Energiewende, die in den Heizungskellern tobt. In NRW handeln immer Haushalte, statt nichts zu tun. Sie sparen Strom und klimaschädliches CO2, indem sie Mini-Solaranlagen ans Laufen bringen und Sonnenstrom erzeugen. Das ist keine Raketentechnik, die sich die FDP so sehr wünscht. Sondern ganz einfach ein Gerät mit einem Stecker, das sich rechnet.

Die Revolution, von der die Lobbyverbände der Erneuerbaren Energien nun sprechen, ist eher eine Reaktion. In Zeiten massiv gestiegener Abschläge für Strom und Gas kaufen immer mehr Menschen Balkonkraftwerke, um die jährlichen Stromkosten zu senken. Mit jeder erzeugten Kilowattstunde rentiert sich die Solaranlage früher. Jede einzelne Anlage liefert so ihren kleinen Beitrag. Zu Tausenden erwächst daraus ein Beitrag zum Klimaschutz. Das ist dieser Sonnenstrahl in einer Debatte, die sich immer nur um Verzicht und Besitzstandswahrung dreht, doch dabei den Blick aufs Ganze verliert.

Förderung nur für einkommensschwache Haushalte

Was Balkonkraftwerke so sympathisch macht, ist der soziale Aspekt. Photovoltaik gilt vielen als Technik-Spielerei, das Hausbesitzern mit höherem Einkommen vorbehalten ist. Von den Mini-Solaranlagen können auch Mieter profitieren, auch Wohnungseigentümer, denen der Platz für Solarzellen auf dem Dach fehlt.

Zuschüsse vom Staat, wie sie nun die SPD fordert, sollten nur einkommensschwache Haushalte erhalten. Die Anlagen rentieren sich, ohnehin ist seit Jahresbeginn die Mehrwertsteuer abgeschafft. Das Geld wird für den Umbau anderswo dringender benötigt. Im Heizungskeller etwa.

Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Meinung