Fast jede halbe Stunde wird laut Gewerkschaft ein Polizist in NRW attackiert. Trotzdem bewerben sich viele für den Job. Warum NRW sie braucht.
Tausende junge Menschen wollen Polizisten werden. Sie suchen einen sicheren Job – was der als Beamter zweifelsfrei ist – aber zugleich wird er immer unsicherer. Nach Zahlen der Gewerkschaft wurde im vergangenen Jahr fast alle halbe Stunde ein Polizist im Einsatz attackiert. Und trotzdem sagen die jungen Leute, wenn man sie fragt nach dem Warum: Sie wollen auf die Straße, um zu helfen, um für Gerechtigkeit zu sorgen, um die Welt ein bisschen besser zu machen.
Das Land muss dankbar sein für solchen Idealismus, solche – im wahren Wortsinn – Einsatz-Bereitschaft. Nach der Landtagswahl, die auch mit dem Thema Innere Sicherheit entschieden wurde, versprach Innenminister Reul als erstes, 2300 Polizisten neu einzustellen, jedes Jahr. Nicht einmal 2000 Kommissaranwärter aber wurden 2017 neu vereidigt, noch sind sie auch nicht fertig ausgebildet – und immer noch weniger als pensioniert werden.
Bei allem Frohlocken: 11 200 Bewerbungen bedeuten noch lange nicht, dass 11 200 auch kommen. Sie müssen überhaupt erst eingeladen werden, die Aufnahmeprüfungen überstehen, die dreijährige Ausbildung und dann immer noch wollen. Und bleiben. NRW braucht sie.
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