Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erinnert an den Holocaust. Das ist ein Indiz dafür, wie furchtbar der Krieg eskalieren wird.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnet die Terror-Attacke der Hamas als die schlimmste Brutalität seit dem Holocaust. Dieser maßlose Vergleich ist ein Indiz dafür, wie furchtbar der Krieg in Nahost in den kommenden Tagen und Wochen eskalieren wird.
Der Holocaust war ein Menschheitsverbrechen, das in seiner obszönen Dimension und eiskalt industrialisierten Durchführung einzigartig war. In der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem wird den Besuchern vor Augen geführt, wie willen- und wehrlos die allermeisten Jüdinnen und Juden damals in den Tod gegangen sind. Nie wieder bedeutet für die Nachkommen der Überlebenden auch: nie wieder Passivität, nie wieder keine Gegenwehr.
Wenn Netanjahu die mörderische Terror-Attacke der islamistischen Fanatiker mit ihren bisher mehr als 1200 israelischen Opfern in einem Atemzug mit dem Holocaust nennt, triggert er Urängste und die Wut der israelischen Gesellschaft. Er rechtfertigt damit präventiv eine große Zahl toter und verletzter Zivilistinnen und Zivilisten im Gaza-Streifen. Maßlose militärische Gewalt aus Rachegelüsten heraus darf es aber nicht geben. Unschuldige müssen geschont werden.
Die Hamas schert sich einen Dreck um das Wohlbefinden der Menschen in Gaza. Sie platziert militärische Stellungen und Bunker inmitten ziviler Infrastruktur. Die Islamisten wissen genau: Die Antwort Israels wird schrecklich ausfallen, und es wird viele tote Zivilisten geben. Das ist ihr perverses Kalkül. Israel sollte sich nicht auf das mörderische Spiel der Islamisten einlassen. In Gaza leben Kinder, Frauen, Männer, die nichts mit der Hamas zu tun haben. Ihnen jetzt das Wasser abzudrehen oder sie auszuhungern, bedeutet, noch mehr Menschen dem Terror-Irrsinn der Hamas zum Opfer fallen zu lassen. Die Hamas ist ein legitimes militärisches Ziel und muss endlich für immer gestoppt werden. Die Zivilisten sollten Gaza verlassen dürfen.
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