Region Brabant. Naheliegend für den nächsten Ausflug in Wandermontur: Auf ausgeschilderten Wegen geht es in Brabant durch wahrliche malerische Landschaften.
Er hat die moderne Kunst geprägt wie kein Zweiter. Seine Bilder hängen in den größten Museen. Und selbst, wer es nicht so mit Malerei hat, kennt ihn: Vincent van Gogh. Seine Wurzeln? Liegen in Brabant, nicht weit hinter der deutsch-niederländischen Grenze. Hier ist der weltberühmte Künstler geboren und aufgewachsen. Hier war er so produktiv wie nie. Und hier können wir im weitläufigen Van-Gogh-Nationalpark auf seinen Spuren durch die Landschaft wandern, die ihn so inspirierte.
Noch heute ist Brabant eine der grünsten Regionen der Niederlande. Hübsche Wälder laden zum Spaziergang, hier und da weiden Pferde auf saftigen Wiesen und immer wieder erfreuen bunte Blumenfelder die Sinne. Naheliegend, dass die Region für Erholung wie geschaffen ist. Mit den vier Van-Gogh-Wanderwegen hat Brabant außerdem etwas ganz Einzigartiges zu bieten: Natur und Kunst innig vereint. Und alles beginnt in Nuenen, dem Städtchen, das Vincent am stärksten geprägt hat.
Wanderroute Nuenen
Das „Van Gogh Village“ liegt nordöstlich von Eindhoven, also ganz nah. In Nuenen lebte der Maler fast zwei Jahre lang, von 1883 bis 1885. Fasziniert von der Landschaft und dem bäuerlichen Leben schuf Vincent in der kleinen Gemeinde rund 550 Gemälde – ein Viertel seines Gesamtwerks. Im Museum Vicentre kann man seine liebsten Motive und Originalgemälde seiner Wegbegleiter sehen. Vom 17. Oktober bis April 2023 ist das Museum wegen eines aufwendigen Um- und Ausbaus zeitweise geschlossen.
Durchgehend geöffnet ist aber der hier startende, zehn Kilometer lange Rundweg auf den Spuren des berühmten Künstlers. Eine seiner Etappen: die reformierte Kirche, in der Vincents Vater Pfarrer war. Der Künstler malte sie einst für seine Mutter, die mit einem gebrochenen Bein zu Hause lag. Heute kann jeder das Gemälde als Foto nachstellen – ein goldener Bilderrahmen markiert die Stelle, an der Vincent mit seiner Staffelei stand. Weiter geht es auf einigen Schlenkern durchs Dorf, das eine Art Freiluftmuseum ist.
Danach biegt der Wanderweg ab ins Grüne, zu Vincents Lieblingsmotiven – darunter die Mühle De Roosdonck, die Vincent unzählige Male zeichnete und die noch heute zum Kornmahlen genutzt wird. Nach gut zwei Stunden endet die ebene Wanderroute wieder beim Vincentre. Unser Tipp: Etwas außerhalb Nuenens in Richtung Eindhoven liegt eines der Lieblingsmotive van Goghs aus seiner Nuenener Zeit, die Wassermühle van Opwetten. In dem dazugehörigen Restaurant kann man drinnen oder draußen herrlich essen und die Landschaft genießen.
Wanderroute Etten-Leur
Verkäufer, Lehrer, Prediger: Lange Zeit war Vincent auf der Suche nach seinem Beruf und probierte vieles aus – meist mit mäßigem Erfolg. In Etten-Leur beschloss er 1881, Maler zu werden. Und die 14 Kilometer lange, flache Wanderroute führt uns quer durch die Heidelandschaft, die van Gogh besonders liebte. Start- und Endpunkt ist der Menmoerhoeve – ein Bauernhof mit Restaurant und Natur-Campingplatz, der besonders für Familien mit Kindern empfehlenswert ist.
Denn hier kann man Pferde und Kühe ganz aus der Nähe beobachten, an Blumen schnuppern und im Schmetterlingsgarten die bunten Falter hautnah erleben. Fast alles, was es hier zu essen gibt, wächst auf dem eigenen Hof! Schon zu Van Goghs Zeiten stand an dieser Stelle übrigens ein Bauernhof, den der Künstler oft zeichnete. Von hier aus geht die Wanderung durch das waldreiche Naturschutzgebiet De Pannenhoef mit seinen elf Mooren. Naturpfade und Holzstege führen rund drei Stunden lang durch eine Landschaft, die auf vielen Gemälden van Goghs aus dieser Zeit wiederzuerkennen ist.
Wanderroute Zundert
In Zundert, südwestlich von Breda, wurde Vincent vor knapp 170 Jahren geboren und das Van-Gogh-Haus mitten im Zentrum erinnert an den bekanntesten Sohn des Städtchens. Das kleine Museum steht genau an der Stelle von Vincents Geburtshaus, das leider 1903 abgerissen wurde. Von hier aus geht es auf eine acht Kilometer lange Entdeckungstour durch die Kindheit und Jugend des Malers.
Neben der kleinen Kirche, in der Vater Van Gogh in Vincents ersten Lebensjahren Pfarrer war, liegt das kleine Küsterhaus, das heute als Galerie genutzt wird. Und noch ein Häuschen weiter befindet sich ein Atelier, das jeden Monat einem anderen Kunstschaffenden zur Verfügung gestellt wird. Anklopfen durchaus erwünscht: Der oder die „Artist in Residence“ lässt sich gerne einmal über die Schulter schauen.
Auf dem Rundweg geht es weiter durch die Gärten am Pastoorsdreef, die mit ihren hohen Buchenhecken eine Art Labyrinth bilden, und zum Flüsschen Grote Beek, wo der kleine Vincent einst Insekten fing und sie zuhause präparierte. Über das Naturschutzgebiet Kleine Beek geht es dann wieder zurück ins Dorf, wo man in einem der vielen Cafés einkehren kann.
Bei Tilburg wird im Van-Gogh-Nationalpark am 18. Oktober die vierte von insgesamt fünf Van-Gogh-Wanderung eröffnet.
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