Düsseldorf. Nach dem Sieg von Lena Meyer-Landrut fand 2011 der Eurovision Song Contest in Düsseldorf statt. Die ganze Stadt feierte das Event tagelang mit.
Es war eine einzige große Party und eine der größten Veranstaltungen, die Düsseldorf in den vergangenen Jahren erlebt hat: Der Eurovision Song Contest fand im Mai 2011 in der Landeshauptstadt statt, weil Lena Meyer-Landrut im Jahr zuvor mit ihrem Hit „Satellite“ in Oslo den ESC gewonnen hatte. Die ganze Stadt war euphorisch, zuletzt hatte der ESC 1983 in Düsseldorf stattgefunden, jetzt konnten Zehntausende beim Public Viewing auf den großen Plätzen und am Rhein dabei sein und 36.000 in der Stockumer Arena.
Schon die Vorbereitung war eine organisatorische Meisterleistung, für den ESC wurde sogar die Düsseldorfer Fortuna aus der eigenen Arena ausquartiert und für drei Spiele in ein mobiles Stadion im Arena-Sportpark verfrachtet. Auch am Abend selbst ging es um die perfekte Organisation, für die viele Helfer aus allen Fachbereichen sorgen sollten. Einer von ihnen war Dietmar Schäfer, der mit über 2000 anderen Beteiligten hinter den Kulissen für einen reibungslosen Ablauf sorgte.
Immer wieder kreative Lösungen gefordert
Der Düsseldorfer erinnert sich noch gut: „Es waren immer wieder kreative Lösungen gefordert“, sagt der heute 56-Jährige. Allein 300 Mitarbeiter seien nötig gewesen, um Aufbau und Installation der imposanten Technik zu gewährleisten. „Es war super spannend mitzuerleben, wie alles nach und nach entstanden ist und am Ende ein Gesamtbild ergeben hat“, sagt Schäfer.
Schon Wochen vorher hätten die Arbeiten in der Arena begonnen. „Jeder wusste genau, was zu tun ist.“ Und es gab viel zu tun: Es wurden beispielsweise mehr als 2000 Scheinwerfer-Einheiten eingesetzt. Die riesengroße LED-Wand war 60 Meter breit und 18 Meter hoch und hatte mit der umliegenden Scheinwerfertechnik eine Fläche von über 1300 Quadratmetern.
Live im Stadion dabei
Am Abend selbst seien schon alle nervös gewesen, ob alles klappe. „Wie das immer so ist vor großen Events, da gibt es schon ein paar schlaflose Nächte, Sachen, die am Tag vorher noch schief gehen und irgendwie behoben werden müssen“, erklärt Schäfer. Alles in allem sei das aber glatt gegangen. Und Schäfer hatte Glück: Er musste an den ESC-Abenden dann nicht mehr arbeiten und konnte das Geschehen live im Stadion verfolgen. „Meine Frau ist passenderweise auch noch totaler Fan, schon seit 1982 und Nicole, so dass das für uns auch aus privater Sicht eine tolle Zeit war“, schildert der Düsseldorfer. „In der Stadt war tagelang richtig viel los, alle Kneipen voll, einfach richtig gute Stimmung.“
Die zehn Millionen Euro, die die Stadt damals investiert hatte, fand auch der damalige Oberbürgermeister Dirk Elbers gut angelegtes Geld: „Das hat sich gerechnet, das Geld war nachhaltig angelegt“, sagte er noch im selben Jahr. Denn der Werbeeffekt, den die Berichterstattung über Düsseldorf und den ESC bundesweit in den Medien brachte, wurde mit 390 Millionen Euro errechnet. Das ergab die Medienbeobachtung einer Berliner Agentur zwischen Oktober 2010 und Mai 2011, die die redaktionellen Beiträge mit Anzeigenpreisen verrechnet hatte.
Gewonnen hat nicht wieder Lena Meyer-Landrut
Elbers freute sich auch über weitere positive Effekte, die die europäische Großveranstaltung für Düsseldorf gebracht hat: Im Mai 2011 lag die Zahl der Übernachtungen in Düsseldorf Hotels bei 370.636 – ein Plus von 39,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Gewonnen hat an diesem Abend übrigens nicht noch einmal Lena Meyer-Landrut, die mit ihrem Song „Taken by a stranger“ antrat. Sie belegte den zehnten Platz, während das Duo Ell und Nikki aus Aserbaidschan mit „Running Scared“ den Titel beim 56. ESC holte.
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