Kevelaer-Twisteden, Knotenpunkt 45. In Kevelaer können Gäste in einer alten Mühle Ferien machen. Es lassen sich auch weitere Bauwerke entdecken - mit Café und Selbstgebackenem.
Nur nicht verwirren lassen – der alte Römer, der da im Kreisverkehr mit seinem Streitwagen versucht, die Kurve zu kriegen, der ist echt. Also nicht lebendig, aber eben auch keine Halluzination. Der hat als Richtungsweiser clever Fahrt aufgenommen Richtung Erlebnisoase „Irrland“ – und auf Höhe der Alten Twistedener Mühle dürfen Sie den ausnahmsweise mal ignorieren und Richtung Wemb abbiegen. Ein paar Meter weiter und da steht das Prachtteil, die Alte Mühle.
Ein Ort mit langer Handwerks-Geschichte und danach vielen traurigen, leerstehenden Jahren. Bis Familie Opgenhoff kühn den Entschluss fasste, das denkmalgeschützte Mühlchen zu kaufen um es aufzurüsten, von Grund auf zu sanieren und Ferienwohnungen einzuarbeiten. Um die alte Getreide-Mühle herum wurde ein kompletter Neubau gesetzt – der so ausschaut, als wäre er immer schon da.
Drinnen können nun Feriengäste entspannen. Und wenn’s mal mehr Gäste werden: Das Original-Müllerhaus steht gleich nebenan. Seit 2016 kann man nun im Haferhimmel die Beine ausstrecken, im Kornfeld schlafen oder im Molenhoekje träumen...
2000 Kilometer Radwege vor der Tür
Ein Familienunternehmen ist die Mühle inzwischen geworden. Bernd Opgenhoff entwirft und plant, Sohn Mathis macht u.a. das Baufachliche, Tochter Carina hat praktischerweise einen Marketingstudiengang absolviert und Ruth Opgenhoff kann sich auch ihren Traum erfüllen: Gäste betreuen, Urlauber „verwalten“.
„Wir hätten den Juli und August unsere Ferienwohnungen und auch das dazugehörige Müllerhaus gleich dreimal vermieten können“, sagt sie. Die Nachfrage war immens. Radurlauber, Gäste aus den Niederlanden oder Belgien, Ruhrgebiets-Menschen und immer wieder Familien.
Die mit noch kleineren Kindern können ins Freizeitparadies „Irrland“ zu Fuß laufen (auch so eine verrückte Idee, aus einem einfachen Maislabyrinth entstand hier innerhalb zweier Jahrzehnte eine Erlebnisoase auf sage und schreibe 300.000 Quadratmetern).
Das Wallfahrtsstädtchen Kevelaer ist auch nur drei Kilometer entfernt.
160 Knotenpunkte im Kreis Kleve
2000 Kilometer Fahrradwege direkt vor der Haustüre – wenn man die Niederlande mitrechnet - auch kein schlechtes Argument, um Radtouristen zu begeistern.
417 Feriendomizile gibt es derzeit im Kreis Kleve – und eine weitere haben die Opgenhoffs gerade eröffnet: Die Ferienwohnungen auf dem Antlitzhof in Weeze – die sind speziell für Monteure gedacht.
Mühlen: Kaffee trinken, Geschichte gucken, Selbstgebackenes genießen
Sie sehen in der weiten, flachen Landschaft nicht nur schön aus – größtenteils sind sie auch noch voll funktionsfähig: Die historischen Wind- und Wassermühlen erzählen Geschichten aus der Vergangenheit und locken Besucher mit ihren traditionellen Produkten.
Die Alte Mühle Donsbrüggen in Kleve (bei KP = Knotenpunkt 31) verkauft ihr nach traditionellem Rezept gebackenes Steinofenbrot. Die größte Mühle am Niederrhein, die Kalkarer Mühle am Hanselaer Tor (bei Knotenpunkt 06) bietet in ihrem Backhaus hausgemahlene und -gebackene Spezialitäten aus Dinkel an.
Im Café in der Mühle am Möllenbölt in Emmerich-Elten (zwischen KP 10 und 25) gibt es Selbstgebackenes – ebenso in der Steprather Mühle in Walbeck (zwischen KP 19 und 47) und der Scholten Mühle in Rees (zwischen KP 56 und 80). Die Hohe Mühle in Uedem (zwischen KP 73 und 72 ) hat ein kleines Schüsterchen-Museum – und ein Café.
Und auch in der Herrlichkeitsmühle in Issum (zwischen KP 80 und 81) kann man heute noch erleben, wie Mehl gemahlen und Brot gebacken wird.
Hier gibt es etwas für die Familie
Kleiner Abstecher zu Schlössern, Burgen und einem kleinen Tierpark mit Streichel-Möglichkeit? Bitte sehr:
Knotenpunkte 41 und 42: Schloss Hertefeld, Weeze. Kann man nur von außen gucken – es sei denn, Sie wollen heiraten oder feiern. Gleich daneben ein für Familien toll zu erlebender Natur-Erlebnis-Pfad mit Streichelzoo und Tierpark (freier Eintritt, eine Spende wäre toll). Zwischen den Knotenpunkten 41 und 40: Schloss Wissen, Weeze. Von außen zu gucken, viel Natur drumherum. Einmal im Jahr (2. Sonntag im Juli) haben Schloss und Park geöffnet.
Das ist die Route
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Kevelaer – Weeze
Streckenlänge: 50,1 Kilometer
Start: Knotenpunkt 47, Peter-Plümpe-Platz, 47623 Kevelaer - Knotenpunkte: 47, 40, 41, 42, 43, 44, 73, 64, 63, 50, 49, 58, 67, 68, 49, 47.
- Tipp: Die Wallfahrtsstadt Kevelaer lohnt sich allein schon für eine Tagestour – Kerzchen anmachen, Kaffee trinken, Seele baumeln lassen. Für den großen Familienspaß: Erlebnislabyrinth „Irrland“, Knotenpunkt 45. Gleich neben der Twistedener Mühle.
Unser Gewinnspiel
Gewinnen Sie mit unserer Radrouten-Serie. Preisfrage: Wie viele Knotenpunkte befinden sich im gesamten Kreis Kleve? Mitmachen und schöne Preise gewinnen. Einsendeschluss: 28. August. Mail an niederrhein@nrz.de
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