Den Haag. Die Niederlande starten im Herbst ein Experiment mit legal angebautem Cannabis. Dabei sind Anbau und Großhandel von Marihuana eigentlich verboten.
Die Niederlande starten im Herbst ein Experiment mit dem Handel mit legal angebautem Marihuana. Coffeeshops in den Städten Tilburg und Breda in der Region Brabant dürften als erste die legal gezüchteten Drogen verkaufen, teilte Gesundheitsminister Ernst Kuipers am Mittwoch in Den Haag dem Parlament mit. Es gehe zunächst um eine Testphase.
In den sogenannten Coffeeshops wird der Verkauf und Konsum von kleinen Mengen Haschisch oder Marihuana zwar geduldet. Doch der Anbau und der Großhandel sind verboten. Daher sind die Coffeeshops bei der Beschaffung ihrer Vorräte auf illegale und oft kriminelle Großhändler angewiesen.
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Um diese Situation zu beenden, hatte die Regierung einem Experiment mit staatlich kontrolliertem Anbau von Marihuana zugestimmt. Zehn Kommunen sollen teilnehmen. Nach dem Experiment will die Regierung über die vollständige Legalisierung von Cannabis entscheiden.
Das Experiment war mehrfach verschoben worden. Von den zehn zuvor bestimmten Züchtern ist erst einer in der Lage, größere Mengen zu liefern. Ein Problem für die Betriebe ist es, dass sie bislang bei keiner Bank ein Geschäftskonto eröffnen dürfen. (dpa)
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