Der Stadion-Rettungsplan ist hoch-filigrane Dribbelkunst, die in ihren Konsequenzen und Folgen – ehrlich gesagt – noch nicht ganz abzuschätzen ist. Steilpass und Befreiungsschlag zugleich sind der Anteilskauf und Hellmich-Rauskauf durch Schauinsland-Chef Kassner und die Bedingung, dass der vereinbarte Schuldenschnitt steht.Sollte es eine Lösung geben, musste die Stadt mit ins Boot und die Anteilsmehrheit am Stadion haben, und wenn’s nur 50,1 Prozent sind. Denn das Land als Millionen-Bürgerschaftgeber kann sein Geld nicht für einen privaten Stadionbesitzer in den Wind schießen.
Die Ratsvorlage heißt sperrig „Werterhalt von Sportinfrastrukturvermögen“ und nicht etwa „Stadtgeld für stolpernde Fußballerbeine“ oder „Wir geben Geld für eine desolate Vereinsführung“. Die Stadt sichert den Fortbestand der Arena und ihre Nutzung. Und damit, klar, auch den MSV. Dafür hören sich 500 000 € vertretbar an (die bekam der Zoo auch). Aber das Kleingedruckte darf man sich ansehen, schließlich steigt die Stadt sprichwörtlich in die Arena.