3. Liga

MSV Duisburg: Vor dem Derby gegen Rot-Weiss Essen geht alles schief

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Sebastian Mai (r.) wird dem MSV Duisburg im Derby bei Rot-Weiss Essen fehlen.

Sebastian Mai (r.) wird dem MSV Duisburg im Derby bei Rot-Weiss Essen fehlen.

Foto: firo

Duisburg.  Der MSV Duisburg kassiert die nächste Heimpleite. Zu allem Überfluss fehlen im Derby in Essen beide Innenverteidiger. Das sagt der Trainer.

Der Fußball-Drittligist MSV Duisburg setzt sich vor dem mit Spannung erwarteten Derby gegen Rot-Weiss Essen unter Druck. Die Zebras, auf Platz zwölf abgerutscht, verloren vor 11.358 Zuschauer zum Rückrundenstart ihr Heimspiel gegen den VfL Osnabrück mit 1:2 (0:2) und blieben damit zum zweiten Mal in Folge vor eigenem Publikum ohne Punkte. Zudem muss Trainer Torsten Ziegner in Essen auf seine beiden Stamm-Innenverteidiger Sebastian Mai und Marvin Senger verzichten. Mai sah wegen Meckerns die zehnte Gelbe Karte und Segner kassierte wegen eines taktischen Fouls seine fünfte Verwarnung.

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Mai rechtfertigte seine Diskussion mit dem Linienrichter, die er in der Schlussphase angezettelt hatte. Osnabrück habe für einen kurzen Moment zwölf Spieler auf dem Platz gehabt. Darauf habe er den Unparteiischen lediglich hingewiesen. Trainer Ziegner nahm seinen Spieler nur zum Teil in Schutz. „Es gibt zwei Seiten der Medaille. Auf der einen Seite finde ich es nicht gut, dass Basti dorthin gelaufen ist. Mit dem Wissen, dass die Schiedsrichter so reagieren. Es war aber kein Brüllen oder Ansprinten. Daraufhin ruft der Linienrichter gleich den Schiedsrichter.“

Marvin Senger sagte über seine fünfte Gelbe Karte: „Klar ärgert mich das. Es ist ein Derby, ein geiles Spiel. Das ist sehr unglücklich, leider.“ Torsten Ziegner hat am Samstag auf gleich benannt, wer die beiden Stammkräfte, die zu den Leistungsträgern im Team gehören, ersetzen werden: „Tobias Fleckstein und Leroy Kwadwo haben lange genug gelauert. Jetzt sind sie nächste Woche gefragt. Ich mache mir da keine Sorgen drüber.“ Freilich, Fleckstein brachte es in dieser Saison auf erst zwei Startelfeinsätze. Leroy Kwadwo war lange an der Hüfte verletzt und hat als einer von lediglich drei Spielern im Kader noch keine einzige Einsatzminute auf dem Konto. Das wird Gründe haben.

Dem Derby kommt auch deshalb große Bedeutung zu, weil die Zebras sonst nicht mehr viel in dieser Saison zu gewinnen haben. Nach den beiden Niederlagen gegen Mannheim (1:3) und Osnabrück (1:2) wird es in der Rückrunde vor allem darum gehen, nicht noch einmal in den Abstiegskampf zu geraten. Zum dritten Mal in Folge kassierte der MSV in einem Spiel drei Gegentore. Zudem ist Torwart Vincent Müller (Schulter) weiter verletzt und wurde erneut von dem 19-jährigen Max Braune vertreten. Routinier Marvin Bakalorz musste am Samstag einmal mehr mit Rückenbeschwerden passen. Stürmer Benjamin Girth (Wadenverletzung) fällt auf unbestimmte Zeit aus.

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Die Ausfälle lassen sich nur schwer kompensieren. Gegen Osnabrück fing der MSV flott an, geriet aber nach dem 0:1 durch einen Distanzschuss von Florian Kleinhansl (18.) vollkommen aus dem Tritt. „Mich ärgert, dass wir uns durch eine negative Situation, sei es eine Torchance, ein Gegentor oder ein Ballverlust den Mut nehmen lassen.“ Beim 0:2 durch Robert Tesche (30.), der einen Freistoß verlängerte, beklagte der Trainer „fehlende Verantwortung in der Zuteilung bei Standards“. Ziegner: „Das sind Aufgaben, die die Jungs zu erledigen haben. Wenn sie das nicht tun, ist das ein No-Go.“

Der Coach zog Konsequenzen aus der schwierigen Lage und wechselte zur Pause Aziz Bouhaddouz, Marvin Ajani und Baran Mogultay ein. Kaum wieder in der Partie führte Moritz Stoppelkamp mit einem feinen Heber aus 16 Meter die Hausherren wieder heran. Der Kapitän ist unersetzlich für den MSV. 24 Tore haben die Zebras in dieser Saison geschossen. Fünfmal traf Stoppel selbst. Zehn legte er auf. Stoppelkamp ist der einzige verlässliche Torschütze. So musste der Duisburger feststellen: „Wir haben in der zweiten Halbzeit viele gute Aktionen gehabt, uns aber nicht belohnt.“

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Marvin Senger sah es so: „Wir kommen gut bis zum 16er und dann fehlt uns das Quäntchen Glück. Da wird dann zweimal auf der Linie geklärt, bekommt der Torwart noch den Fuß dazwischen. Es soll im Moment einfach nicht sein.“ Für den MSV vergaben Marvin Ajani (70.), Chinedu Ekene (83.), Aziz Bouhaddouz und Jonas Michelbrink (84.) die besten Torgelegenheiten. Stürmer Julian Hettwer gab sein Startelf-Debüt als Stürmer. Ziegner bescheinigte ihm einige gute Läufe. Wirklich Torgefahr strahlte aber auch Hettwer nicht aus und machte in der Schlussphase für Ekene Platz, dessen Bühnenpräsenz aber ebenfalls Wünsche offen ließ. Ziegner will zumindest diesen Schwung aus der Zeit nach der Pause mit nach Essen nehmen: „Wir wollen in dem wichtigen Spiel in Essen daran anknüpfen, was wir in der zweiten Hälfte gezeigt haben.“

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