Dinslaken. Glückauf Möllen gewann durch drei Treffer des Torjägers mit 3:0 beim Nachbarn SuS 09. Die Dinslakener zeigten sich gegenüber der Pleite in Bruckhausen aber verbessert.
Aus der Umkleidekabine des Fußball-Bezirksligisten SuS Dinslaken 09 dröhnte gestern Abend vor dem Derby gegen Glückauf Möllen lautstarke Schlagermusik. So wollten sich die Kicker für die neunzig Spielminuten in Schwung bringen. Für einen heißen Tanz mit dem Tabellenzweiten reichte das für das Schlusslicht zwar nicht, beim 0:3 (0:1) zogen sich die Blau-Weißen aber trotzdem lange Zeit achtbar aus der Affäre.
Was die Glückauf-Kicker an spielerischem Können aufboten, dem setzten die 09er Kampf und Einsatz entgegen. Daraus ergab sich optisch eine Feldüberlegenheit der Gäste, die von Beginn an in Richtung Tor von Dennis Strewginski drängten und zahlreiche Chancen erspielten. Weil sie die aber nicht konsequent nutzten, erst der starke Mehmet Rustemi (7.) und dann Said Koumbaz (19.) am Kasten vorbei zielten, dauerte es eine Zeit, bis Möllen den Takt fand und in Führung ging. Die erzielte schließlich der Torjäger vom Dienst: Hakan Gül setzte einen Kopfball über Keeper Strewginski hinweg unter die Latte (22.) und tanzte den ersten Freudentanz mit den Kollegen. Vielleicht hatte er ja auch 09-Schlager gehört...
Sambafußball gab’s trotzdem auf dem Aschenplatz nicht zu sehen. Eher Walzerschritt, weil Dinslakens letztes Aufgebot dagegen hielt, kompakt verteidigte, jedoch auch vor dem gegnerischen Tor keine Gefahr produzierte. Dennoch: „Da muss mehr kommen!“, rief Said Koumbaz nach 40 Minuten den Möllener Spielern zu. Und wenige Sekunden später hätte Yalcin Nezir beinahe das 2:0 für sein Team erzielt, köpfte aber einen Dinslakener vor der Linie an.
Die zweite Hälfte begann mit einem Knalleffekt, als Mergim Rustemi den Ball ans Lattenkreuz schoss (47.), Sascha Neuland traf mit einem Eckstoß direkt den Außenpfosten des 09-Tors (56.). Die nächste Szene gehörte wieder Hakan Gül: Mehmet Rustemi hatte sich auf der linken Seite durchgespielt, zirkelte eine Flanke auf Güls Kopf und der Ball schlug hinter Strewginski zum 0:2 ein (70.).
Damit war die Entscheidung gefallen, Dinslakens Angriffsbemühungen fielen zu harmlos aus, um Glückauf ernsthaft in Gefahr zu bringen. Dazu schlug Gül zum dritten Mal zu, indem er den Ball nach einem Freistoß von Mehmet Rustemi sechs Minuten nach seinem zweiten Treffer noch einmal ins Netz bugsierte.
Während Glückauf-Coach Jörg Lieg nach dem ungefährdeten Erfolg zufrieden resümierte, sein Team habe „ganz guten Fußball gespielt und wieder zu Null gewonnen“ und nur an der Chancenverwertung mäkelte, gab sich sein Gegenüber Thorsten Bohnert auch nicht unzufrieden: „Wir haben nach dem schwachen Spiel am Sonntag gut gegen gehalten. Heute ging’s darum, unseren Ruf wieder herzustellen, am Sonntag gegen Lohberg geht’s um Punkte.“ Und das wird im Kellerduell womöglich ein heißer Tanz.
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