Wasserball

Klassentreffen ohne Überraschungen: ASCD besiegt DSV 98

| Lesedauer: 4 Minuten
Duell unter Freunden: Dennis Eidner (vorne) bekam es mit seinem ehemaligen Teamkollegen Philipp Kalberg zu tun.

Duell unter Freunden: Dennis Eidner (vorne) bekam es mit seinem ehemaligen Teamkollegen Philipp Kalberg zu tun.

Foto: Zoltan Leskovar

Duisburg.   Im ersten Derby seit fast 20 Jahren setzt sich der ASCD gegen Aufsteiger DSV 98 deutlich mit 17:6 durch. Volle Ränge und gute Stimmung.

Es war so etwas wie ein Klassentreffen. Oder besser gesagt: ein Treffen ehemaliger Klassespieler. Zum Duisburger Derby in der Deutschen Wasserball-Liga zwischen dem ASC Duisburg und dem Duisburger SV 98 – dem ersten seit knapp 20 Jahren – strömten die einstigen Protagonisten des Spiels gleich reihenweise in das endlich mal wieder gut besuchte Schwimmstadion. Zu sehen gab es ein engagiert geführtes Nachbarschaftsduell, das aber erst einmal keine neuen Erkenntnisse brachte. Es bleibt dabei: Der ASC Duisburg ist der Platzhirsch. Mit dem 17:6 (3:1, 2:1, 6:3, 6:1)-Derbysieg zementierten die Amateure die Kräfteverhältnisse.

Roncevic früh aus dem Spiel

Auch wenn es so aussehen mag, leicht hatten es die 98er dem Nachbarn nicht gemacht. Zumindest in der ersten Halbzeit stellte sich der Aufsteiger den Schwarz-Gelben tapfer in den Weg. „Wir haben das taktisch sehr gut gespielt“, fand Frank Lerner. Der 98-Trainer lobte seine Mannschaft für ihr mutiges Auftreten und sah auch „im Angriff einige schöne Dinge“. Die Torfolge sprach aber für den ASCD. Bis zur Pause war die Mannschaft auf 5:2 weg. Nicht spektakulär, normal. Arno Troost sparte im Anschluss an die Partie dennoch nicht mit Kritik – an Selbstkritik. „So schlecht wie in der ersten Halbzeit habe ich noch nie gecoacht“, geißelte sich Troost selbst. Gegenüber Frank Lerner haderte indes eher mit den Hinausstellungen gegen sein Team. Dabei machten ihm vor allem die drei frühen Strafen gegen Neuzugang Lovro Roncevic, der die bis dahin einzigen beiden Tore des A-Gruppen-Neulings erzielt hatte, schwer zu schaffen.

Kalberg verletzt

„Ohne Lovro war es dann schwer. Den kannst du nicht einfach ersetzen“, seufzte Lerner, der auch um den ehemaligen Amateur Philipp Kalberg bangen musste. Kalberg, Mitglied der Double-Mannschaft von 2013, hatte sich früh eine schlimme Fingerverletzung zugezogen. Kalberg stieg aus dem Wasser, verschwand in einem Hinterzimmer, tauchte wenig später aber wieder auf, schüttelte sich zwei Mal und sprang wieder ins Wasser. „Er hat eine Kapselverletzung. So etwas brauchst du als Mannschaft natürlich auch nicht, um Ruhe ins Spiel zu bekommen“, so Lerner.

So nahm das Spiel dann auch seinen (erwarteten) Lauf. Flugs setzten sich die Amateure ab und gingen in den letzten Spielabschnitt bereits mit einer satten 11:5-Führung. „Wir hätten einiges sicher ruhiger lösen können“, meinte Troost. Vielleicht hätte sich dieses kleine Problem von alleine gelöst, hätte der Tabellenführer (in einem noch immer schiefen Tableau steht der ASCD derzeit an der Spitze) seine Chancen konsequenter genutzt. Zahllose Möglichkeiten knallten an Latte oder Posten oder wurden von 98-Schlussmann Tomislav Bujas entschärft.

Hans ist Spieler des Tages

Bujas’ Pendant auf der anderen Seite, Christopher Hans, verdiente sich für seine Leistung die Auszeichnung als „Spieler des Tages“. Im letzten Viertel wehrte sich der DSV 98 nur noch bedingt. „Am Ende hätte es vielleicht noch deutlicher sein können, aber alles in allem bin ich mit dem Ergebnis zufrieden“, resümierte Arno Troost.

Die Befindlichkeiten von Frank Lerner waren naturgemäß ganz andere. „Ein bisschen traurig bin ich schon über die Höhe der Niederlage“, sagte Lerner. „ Aber die Jungs haben gekämpft und da waren viele gute Ansätze dabei. Wir haben einiges besser gemacht als noch gegen Plauen letzte Woche.“

Einig waren sich beide Trainer, dass das Derby ein Gewinn für den Wasserballsport ist der Stadt ist. „Natürlich ist das eine tolle Sache. Es hätte vielleicht sogar noch voller sein können“, fand Arno Troost. Frank Lerner geriet indes ins Schwären und lobte trotz des hart geführten Spiels das enge Verhältnis beider Mannschaften: „Ich habe es ja schon gesagt, das Derby ist fantastisch für Duisburg. Heute haben wir gegeneinander gespielt, demnächst trainieren wir aber wieder gemeinsam Über- und Unterzahl. So etwas gibt es nur in Duisburg. Das ist Ruhrpott.“

Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Duisburg