Rees. PingPongParkinson: Andrea Köster und Gabi Salingré vom TTV Rees-Groin gehen Ende September bei den Titelkämpfen in Österreich an die Platten.
Zwei Spielerinnen aus den Reihen des TTV Rees-Groin freuen sich auf die Tischtennis-Weltmeisterschaft für Menschen mit Parkinson, die in diesem Jahr zum vierten Mal steigen wird. Für Andrea Köster aus Haldern ist es die erste Teilnahme an den Titelkämpfen, Gabi Salingré, die in Rees wohnt, durfte schon 2022 bei der WM im kroatischen Pula internationale Luft schnuppern. Nun werden vom 25. bis 30. September im österreichischen Wels die Tischtennisplatten aufgebaut. „Unsere Vorfreude steigt von Tag zu Tag“, fiebern die beiden Frauen dem Event entgegen, die vor allem auch das große Gemeinschaftsgefühl auf solchen sportlichen Treffen genießen und auf neue Bekanntschaften gespannt sind.
Hobbygruppe trifft sich samstags
„Wir finden es toll, dass unser Verein auch in diesem Bereich hervorragend repräsentiert wird“, sagt Jörn Franken, Geschäftsführer des TTV Rees-Groin. „Inzwischen sind ja auch schon mehrere von Parkinson Betroffene in unserer Hobbygruppe samstags von 11 bis 12.30 Uhr aktiv und wir helfen wo wir können. Beispielsweise haben wir Aufsammelhilfen für Bälle angeschafft. Weitere Interessierte sind jederzeit willkommen.“
350 Aktive aus 22 Nationen
Bei der PingPongParkinson-Weltmeisterschaft wollen in Wels 350 Aktive aus 22 Nationen an den Start gehen und um die Medaillen kämpfen. Das größte Teilnehmerfeld stellt mit 135 Frauen und Männern erneut das deutsche Aufgebot. Zum ersten Mal dabei sind Spieler und Spielerinnen aus den Niederlanden, Bulgarien und Ungarn. Den weiten Weg nach Österreich nehmen aber auch Parkinson-Betroffene aus Japan, den USA und Chile auf sich.
PingPongParkinson wird nach den normalen Tischtennis-Regeln gespielt. Es gibt nur eine Ausnahme: Die Tische dürfen mit den Händen berührt werden, um sich abzustützen, nachdem der Ball gespielt wurde.
Die Vorbereitungen in Wels laufen auf Hochtouren, unter anderem wurden zwei Industriehallen den Bedürfnissen soweit angepasst, dass nun 50 Tische aufgebaut und diese gleichzeitig bespielbar sind.
Bis zu vier Übungseinheiten pro Woche
Schon seit Beginn des Sommers befinden sich die beiden Sportlerinnen des TTV Rees-Groin im Trainingsmodus. Das bedeutet, dass bis zu vier Übungseinheiten pro Woche auf dem Terminplan stehen. Um in den Wettkampfmodus zu kommen, finden auch Spiele und Trainingseinheiten in weiteren PingPongParkinson (PPP)-Stützpunkten wie Bocholt, Dorsten oder Oberhausen statt.
„Unser Dank gilt allen, die uns unterstützen, vor allem auch dem Lions Club und dem Rotary Club in der Region“, sagen die beiden Tischtennis-Spielerinnen, die noch etwas verbindet – beide leben mit einem Hirnschrittmacher, der die Parkinsonsymptome positiv beeinflusst. „Das ermöglicht vieles, was ansonsten durch die Erkrankung nicht möglich wäre.“
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