Kamp-Lintfort Seit Mitte Oktober darf Fußball-Landesligist Fichte Lintfort nicht spielen. Kapitän Leslie Rume blickt im Gespräch zurück und voraus.
Kamp-Lintfort. Seine Rückkehr zum Fußball-Landesligisten TuS Fichte Lintfort hat Leslie Rume nach einer Saison beim Oberligisten 1. FC Kleve nicht bereut. Der 26-jährige Innenverteidiger kickt wieder mit Bruder Shawn in einem Team, zählt zum Spielerrat, war bis zur Coronapause Mitte Oktober auch einer der klaren Leistungsträger im rot-weißen Dress. Dann geriet der Fußball wegen der Pandemie erneut in den Hintergrund, nach nur sechs Pflichtspielen für die Lintforter. „Das“, so hofft Leslie Rume mit Blick auf 2021, „soll sich im nächsten Jahr doch bitte wieder in Richtung Normalität ändern.“
Der ehemalige Homberger Niederrheinliga-Juniorenspieler muss seit Oktober pausieren. Die Heimpartie gegen den Tabellenzweiten Blau-Weiß Dingden war fünf Minuten vor dem Anpfiff wegen eines aktuellen Coronafalls, der per Telefon von einem Spieler an Trainer Volker Hohmann durchgegeben worden war, abgesagt worden. Das Spiel beim PSV Wesel in der Woche darauf fiel folgerichtig dann auch aus, ehe die Generalpause für den Amateurfußball ausgerufen wurde.
Insgesamt acht Akteure bei Fichte Lintfort hatten sich das Virus eingefangen. Offenbar vor oder nach einem Training in der Umkleidekabine. Feststellen lässt sich das mit Sicherheit aber nicht mehr. Mittlerweile sind alle Akteure wieder genesen. Und natürlich würde auch Leslie Rume gern umgehend wieder auf dem Fußballplatz stehen und spielen: „Die Gesundheit geht als höchstes Gut aller aber einfach vor. Wir müssen noch ein wenig die Füße still halten. Vorhersagen, wann wir wenigstens wieder trainieren dürfen, sind derzeit schwer.“
Fithalten mit Joggen am Waldsee
Trotz des Blicks ins Ungewisse: Die Motivation ist zweieinhalb Monate nach dem letzten Fichte-Pflichtspiel bei Aufsteiger VfL Tönisberg (1:2) immer noch hoch. „Bei mir geht die Lust am Fußball nie verloren“, betont Leslie Rume. Mit Fitnesseinheiten und Joggingrunden zwischen fünf und zehn Kilometern, meist am Waldsee nahe der Halde Rheinpreußen in Moers, hält sich der Verteidiger fit. Was im Winter mangels Natur- und Kunstlicht nicht gerade einfach ist.
Aktuell läuft in der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen bei der Caritas in Duisburg-Rheinhausen, wo der gebürtige Moerser eine Gruppe von Autisten bei ihrer Arbeit betreut, zwar noch der Betriebsurlaub. Wenn es im Januar aber wieder losgeht, dann scheiden die Waldsee-Runden unter der Woche meist aus. Wenn Rume von der Arbeit nach Hause fährt, ist es meist schon dunkel. Und eine schöne Beleuchtung für Abendsportler wie etwa an der Duisburger Regattabahn müsste man am See noch installieren.
Ein unerwarteter Abstiegskampf
Wenn denn die Landesliga-Saison im neuen Jahr wieder aufgenommen wird, dann steht der Klassenerhalt für die Lintforter und Leslie Rume wohl im Blickpunkt des Geschehens. Mit nur sieben Pluspunkten ist Fichte lediglich durch das bessere Torverhältnis von den Abstiegsplätzen getrennt – bei zwei Nachholspielen gegen die Spitzenteams Dingden und Lackhausen in der Hinterhand allerdings.
„Im Sommer sind wir in der Vorbereitung vielleicht etwas zu gut geredet worden“, sagt Leslie Rume mit Blick auf den klar verbesserungswürdigen Tabellenstand. Nach der Testphase hatte niemand ernsthaft mit Abstiegskampf gerechnet. Aktuell müssen die Lintforter genau den nun wohl annehmen.
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