Dinslaken. Zur 750-Jahr-Feier der Stadt wurde in der Kirche Heilig Geist in Hiesfeld ein hörens- und bedenkenswertes Programm geboten – sogar auf Swahili.
Auf eine musikalische Abenteuerreise rund um den Globus nahmen einige Dinslakener Chöre die Zuhörerinnen und Zuhörer in der Kirche Heilig Geist in Hiesfeld mit. Vor mehr als einem Jahr hatte die Stadt die Bitte an die katholische Kirchengemeinde St. Vincentius herangetragen, ein musikalisches Programm zur 750-Jahr-Feier aufzulegen.
Die Umsetzung war mehr als hörens- und bedenkenswert. Die gesamte Dramaturgie kurzer Wortbeiträge über Persönlichkeiten der Menschheitsgeschichte und Chorwerke, die vom Projektchor vorgetragen wurden, handelte stimmig vom „auf Reisen gehen“. Und dies nicht nur bezogen auf den Globus, sondern vielmehr auf den Weg von Personen, die ihr Leben neu beginnen und anderen Zuversicht und Hilfe gaben.
Projektchor präsentierte Melodien aus Herr der Ringe
Nach einer kurzen Begrüßung durch den leitenden Pfarrer Bartholomäus Kalscheur und die Kirchenmusikerin und Chorleiterin Stella Seitz-Lex nahm die Reise im Auenland ihren Anfang. Der Dialog zwischen Bodo Beutlin und Gandalf (aus Tolkiens „Der Kleine Hobbit“), der als Obertitel auf die große Leinwand projiziert wurde, könnte als „Leitzitat“ für die gesamte Veranstaltung herhalten: „Kannst Du mir versprechen, dass ich zurückkehre“ – „Nein. Und wenn doch, wirst Du ein anderer sein“.
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Zwischen den Chorwerken wurden kurz entscheidende Episoden aus dem Leben von August Dickmann, der seligen Schwester Maria Euthymia, St. Patrick, St. Vinzenz von Paul, Bartolomé de Las Casas, Elisabeth Hesselblad vom 14-jährigen Ravi Enders – unterstützt durch seinen Vater Michael – erzählt. Die musikalischen Werke davor und danach boten eine gute Brücke. Spannend und abwechslungsreich die Chorwerke, die von der Dirigentin Stella Leitz-Lex und ihrem Ehemann Michael Lex, der für die Klavierbegleitung sorgte, für den Projektchor ausgesucht wurden. Eine breite Palette, die den Vortragenden und dem Publikum sichtlich Freude bereiteten.
Gesungen wurde in der Hiesfelder Kirche auf Swahili
Bei den sämtlich gut gelungenen Darbietungen fällt es schwer, besondere Höhepunkte zu benennen. Auffällig, und auch von Seitz-Lex besonders hervorgehoben, war in der ersten Hälfte der Andacht ein modernes „Kyrie“ des südsamischen Musikers Frode Fjellheim, in der zweiten Hälfte hatte sicherlich das auf Swahili gesungene „Baba Yetu“ einen besonderen Reiz.
Komponiert als Titelsong für das Computerspiel Civilization wurde es 2005 von Christopher Tin. Das auf Swahili gesungene Gebet der Christenheit: die deutsche Übersetzung von „Baba yetu“ ist „Vater unser“. Für Gänsehautmomente bei den Zuhörern sorgte abschließend der Song „We sing (for you)“. Text und Melodie stammen von Leitz-Lex, die in ihrem Lied von Verlusten des Zuhauses, des Glücks, des Glaubens singt.
Publikum belohnte Konzert mit viel Applaus
Der Refrain wurde vom Projektchor vorgetragen und gibt die Zuversicht, dass alles Leid durch Gemeinschaft, durch aktive Hilfe gemildert werden kann. Mit diesem Lied, das auch die Verbundenheit Dinslakens mit der Welt zeigen soll, endete eine eindrucksvolle Andacht.
Nach kurzer Stille brandete starker Applaus auf. Dirigentin Stella Leitz-Lex ist, wie sie sagte, glücklich, dass sich die viele Mühe, die von allen in dieses Projekt investiert wurde, ausgezahlt habe.
>>>Die Mitwirkenden
Der Projektchor, am Samstag bestehend aus Voices of harmony, dem Singkreis St. Jacobus, dem Kirchenchor Hl. Geist, sowie dem Kinder- und Jugendchor Cantemus, trug in unterschiedlicher Zusammensetzung mehr als 20 Werke vor. Teilweise sangen weit mehr als 50 Menschen im Altarraum der Kirche Heilig Geist.
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