Dinslaken. Vize-Bürgermeister Eyüp Yildiz kritisiert seine eigene Partei - allerdings auch die Bürgermeisterin selbst. Es geht um die Stimmung im Rathaus.
Eyüp Yildiz (SPD), Erster stellvertretender Bürgermeister, geht in einer Stellungnahme die Spitzen der SPD Dinslaken und die Bürgermeisterin an und ruft zu Räson auf.
Er distanziere sich „von der aktuellen Hexenjagd gegenüber der Bürgermeisterin und gegenüber dem Personalrat der Stadt Dinslaken“, so Yildiz. Er bezieht sich dabei auf den SPD-Antrag, der eine Befragung des städtischen Personalrats in nicht-öffentlicher Ratssitzung zum Ziel hat. „Abgesehen von der juristischen Seite, die eindeutig von der Verschwiegenheitspflicht des Personalrates spricht, ist der politische Antrag meiner Partei ein extrem unverhältnismäßiges Mittel, um das eigentliche Problem zu lösen.“ Mit Druck erreiche man „genau das Gegenteil: Ablehnung – und Ablehnung führt zum Stillstand.“
Betriebsklima sei „verwerflich“
„Verwerflich“ sei aber auch schlechte Betriebsklima innerhalb der Stadtverwaltung, das ein Verdi-Sekretär in der NRZ beschrieben hat. „Mobbing und Bossing führen zur einer Sackgasse und zerstören das Betriebsklima, welches dann Jahre bräuchte, um sich wieder zu regenerieren“, so Yildiz. Für das schlechte Betriebsklima sei „allein die Bürgermeisterin“ verantwortlich.
„Um dieses Problem ernsthaft zu lösen, müsste eine Mehrheit des Rates sie abwählen“ oder die Verwaltung müsse „von innen heraus revoltieren“. Anderenfalls „müssen wir vernünftig Politik machen – und nicht von vornherein den Personalrat unter Druck setzen.“ Yildiz wendet sich an die Politik - und die Stadtspitze: „Ich bitte hiermit innigst alle Parteien, einschließlich meiner, und die Bürgermeisterin zur Räson. Ansonsten besteht die Gefahr, das wir uns nur mit uns selber beschäftigen und nicht mit den Problemen unserer Stadt.“ (aha)
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