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Hünxe: Labrador Vitus ist Star in aktuellem Dracula-Film

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Rettungshund Vitus beim Spielen. Für den Filmdreh musste er allerdings - wie im Einsatz - auf Kommandos hören. 

Foto: Bundesverband Rettungshunde

Hünxe/Babelsberg/Malta.  Eigentlich rettet Labrador Vitus Menschen. Jetzt ist er im Film „Die letzte Fahrt der Demeter“ zu sehen. Wie es zu dem besonderen Auftritt kam.

Dunkel ist es unter Deck des Schiffes in der Nacht. Fast nur schemenhaft ist der Hund zu sehen, der hier in der Dunkelheit bellt, ein schwarzer Labrador, der auf den Namen Huckleberry hört. Auf der anderen Seite des langen Ganges bewegt sich ein Schatten. Der Hund hört auf zu Bellen, beginnt zu winseln, zieht sich ein Stück zurück. Dann saust der Schatten an der Schiffswand vorbei auf ihn zu. Schnitt.

Es ist eine Szene aus dem Trailer des Films „Die letzte Fahrt der Demeter“, in dem ein Filmstar auf vier Pfoten gleich mehrfach zu sehen ist: Denn Huckleberry, der schwarze Labrador-Rüde, heißt eigentlich Vitus und ist Rettungshund, der mit seiner Hundeführerin Birgit Ostendorf für den Bundesverband Rettungshunde mit Sitz in Hünxe in Einsätze geht, um nach vermissten Menschen zu suchen. Er liebt die Rettungshundearbeit, aber auch den Dummysport. Und nun ist Vitus, Dank seines Auftritts, sogar Filmstar. Im Film „Die letzte Fahrt der Demeter“ setzt Vitus seine vielfältigen Talente perfekt ein.

Im Horror-Film geht es um die Demeter, ein Schiff, dass von Rumänien aus nach England segelt. An Bord: Eine Fracht aus Holzkisten mit unbekanntem Inhalt. Plötzlich passieren an Bord des Schiffes unerklärliche Dinge. Denn mit den Kisten hat man sich auch das Böse in Gestalt von Dracula (dargestellt von Javier Botet) an Bord geholt. Der Film basiert auf einem einzelnen Kapitel aus Bram Stokers „Dracula“-Roman. Ob die Geschichte für den Labrador, der im Film dem Schiffsjungen Toby (Woody Norman) gehört, gut ausgeht? Das erfährt man nur im Kino.

Eher durch Zufall vom Rettungshund zum Filmstar

Schon als Welpe begann der heute 6,5 jährige Vitus mit der Ausbildung zum Rettungshund. Vitus ist in den Sparten Flächen- und Trümmersuche geprüft und blickt auf zahlreiche Einsätze zurück, in denen er mit seiner Hundeführerin nach vermissten Personen suchte. Zum Filmstar wurde Vitus eher durch Zufall. Da die Darsteller für die Nebenrolle im Film „Lassie – eine abenteuerliche Reise“ ausfielen, war dringend Ersatz erforderlich. Über eine Staffelkollegin von Birgit Ostendorf wurde die Agentur auf Vitus und Cooper, die beiden Hunde der Hundeführerin, aufmerksam. Und seither war Vitus in der Kartei.

Als für den Film „Die letzte Fahrt der Demeter“ nach einem schwarzen Labrador gesucht wurde, war es für die Agentur klar, dass Vitus die optimale Besetzung wäre. Genauso sahen es auch der Filmproduzent, der Regisseur und Kinderdarsteller Woody Norman, mit dem er im Film zusammenarbeitet. Da Vitus bereits hervorragend ausgebildet ist, war es für ihn einfach, die erforderlichen Tricks zu lernen. Bellen auf Kommando und viele andere Dinge konnte er sowieso schon und den Rest hatte er aufgrund der langjährigen Erfahrung seiner Hundeführerin innerhalb kurzer Zeit erlernt.

Am Film-Set ebenso ein Profi wie im Einsatz

Die vielen Menschen an den verschiedenen Drehorten, die Hektik oder das Schwanken des Schiffes konnten Vitus in keiner Weise beeindrucken. Er ruhte in sich selbst und genoss es einfach, mit den verschiedenen Menschen zusammenzuarbeiten. Auch wenn die Dreharbeiten von ihm hohe Konzentration erforderten, freute er sich jeden Tag aufs Neue auf diese für ihn spannende Arbeit.

Gedreht wurde an insgesamt 18 Drehtagen, davon waren Vitus und Birgit Ostendorf elf Tage in den Filmstudios Babelsberg in Potsdam und sieben Drehtage in den Filmstudios auf Malta. Auf Malta wurde die „Demeter“ in Originalgröße nachgebaut: Mit 65 Metern Länge und 11,5 Metern Breite war das Schiffsmodell bisher das größte, dass im Horizonttank der Mediterranean Film Studios auf der Insel bisher im Einsatz war.

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