Dinslaken. Mehr als 500 Fans schwedischer Autos gaben sich auf der Dinslakener Trabrennbahn ein Stelldichein. Einige nahmen dafür einen weiten Weg auf sich.
Fast sieht es auf der Wiese an der Trabrennbahn aus wie auf einem Campingplatz: Zelte sind aufgebaut, daneben stehen Autos. Aber es sind nicht irgendwelche Fahrzeuge, sondern Autos des schwedischen Automobilherstellers Saab. Über 500 Saab-Freunde nahmen am Wochenende an dem internationalen Treffen teil.
Die Leidenschaft für die Fahrzeuge war deutlich zu spüren. Wegen des strömenden Regens versammelten sich die Teilnehmer in dem Gebäude an der Trabrennbahn und begutachten die Autos durch die Glasscheiben. Darunter auch Saab-Fahrer Gerd Borgmann. Er erzählt, weshalb diese Marke so faszinierend für ihn ist. Saab habe schon früh sehr stark in die Technologie investiert. So habe das Unternehmen den ersten standfesten Turbomotor in Serie produziert.
Auch in Bezug auf die Sicherheit der Menschen sei Saab anderen Automobilherstellern weit voraus gewesen. Wie Borgmann betont, sei es sehr schade, dass das Unternehmen vom Markt verschwunden ist. Auch Clemens Wenzel weist auf die Besonderheit dieses Unternehmens hin: „Die Technik ist besonders und eigenwillig im Vergleich zu anderen Fahrzeugen.“ Wie er erzählt, nimmt er mit seinem grauen Saab 900 zum ersten Mal an einem größeren Treffen teil.
Organisiert wurde dieses Treffen vom ersten deutschen Saab-Club. Der Vorsitzende, Tobias Gebauer, erzählt, dass Saab ursprünglich ein Flugzeughersteller war und dass die Technik ähnlich wie in einem Cockpit speziell auf den Fahrer ausgerichtet sei. Katharina Diekmann, Mitglied im ersten deutschen Saab-Club, betont, dass die Treffen der Saab-Fahrer sehr familiär seien: „Viele Fahrer treffen sich wieder, die sich schon seit Jahren kennen.“
Ein Teilnehmer reiste extra aus Israel zum internationalen Saab-Treffen in Dinslaken an
So seien die Treffen „alles andere als anonym“, sagt Diekmann mit einem Lachen. Gebauer weist darauf hin, dass die Treffen seit Ende der achtziger Jahre in unterschiedlichen europäischen Ländern ausgetragen werden. So groß ist die Leidenschaft für die Autos, dass ein Teilnehmer extra aus Israel angereist ist, ein anderer komme aus Norwegen. Die Trabrennbahn sei wegen der Größe ein perfekter Austragungsort.
Folgende Preise wurden verliehen: In der Kategorie „weiteste Anreise“ wurden zwei erste Plätze vergeben, einer für die weiteste Entfernung und einer für die längste Autofahrt. Zum einen an David Nameri aus Israel mit 4380 Kilometern und zum anderen an Eirik Arne Eliassen aus Norwegen mit 2970 Kilometern. Platz drei belegte Mihai Mugurel Coman aus Spanien mit 2350 Kilometern.
Auch in der Kategorie „Besonderheiten“ wurden Preise verliehen
In der Kategorie „ältestes Auto“ gewann Peter Stöhr mit einem Saab 92 von 1955. In der Kategorie „jüngstes Auto“ gewann Michael Reichhold mit einem Saab 9-5 new generation Sportcombi, Erstzulassung Januar 2013. In der Kategorie „Best-of-Show“ belegte Hans Johnsson mit einem Saab 95 den ersten Platz. Auf Platz zwei folgte Uwe Westerheide mit einem Saab 99 Turbo und über Platz drei freute sich Tony Grestock mit einem Saab 95. In der Kategorie „Besonderheiten“ lag Frank Rutten mit einem viertürigen Saab 900 Cabrio vorne, Platz zwei belegte Anders Dackemyr mit einem Saab 900 Toppola. Über den dritten Platz freute sich Gösta Jakfors mit einem Saab Sonett 1.
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