Dinslaken. Cora I. regiert erstes Mal die Jecken der KG Rot-Gold aus Dinslaken. Geht es nach ihr, gebe es die fünfte Jahreszeit am besten 365 Tage im Jahr.
Der Hoppeditz hat seinen Einsatz verschlafen! Es ist bereits zwei Minuten nach 11.11 Uhr als im König am Altmarkt, wo die Jecken der Karnevalsgemeinschaft (KG) Rot-Gold am 11.11 den Beginn der Session 2018/19 feierten, das offizielle Programm überhaupt erst beginnt. Und Hoppeditz Frank Kves, der viel lieber „Hoppi Hasi“ genannt wird, ist immer noch nicht da.
Wo er sein könnte, fragen sich Gisela und Christa. „Ob wir die Polizei anrufen sollten?“ Ne, die Feuerwehr soll es besser richten, entscheiden sie, rufen dort an – und haben Glück. Feuerwehrmann Friedhelm nimmt den Hörer ab – und kann den beiden Frauen sogar verraten, wo „Hoppi Hasi“ sich rumtreibt. Und zwar bei ihm. Noch. Denn es dauert nicht lange, da kommt „Hoppi Hasi“ in die Gaststätte im Altmarkt – allerdings nur, weil Feuerwehrmann Friedhelm ihn auf seinen Schultern hineinträgt.
Energie aller auf schlafenden Hoppeditz übertragen
Es ist schon 11.18 Uhr und der Hoppeditz macht immer noch keine Anstalten, das jecke Treiben einzuläuten. „Wir müssen unsere Energie auf ihn übertragen“, rufen Gisela und Christa gemeinsam, schnappen sich „Hoppis“ Nabelschnur, einen mehrere Meter langen LED-Lichterschlauch, und verlegen ihn im gesamten Lokal. Und jetzt, wo alle zusammenarbeiten, da regt er sich endlich! Hurra, hurra, der „Hoppi“ brennt!
Aber wach werden will er irgendwie immer noch nicht so recht, was ein sturer Clown . . . Doch dann reicht jemand ein Tablett mit Schnäpsen und der Inhalt eines Pinnchens in „Hoppis“ Mund – schwupps, er ist wach. Und was er ganz plötzlich alles zu erzählen hat! Von Fahrradtouren in den Hünxer Wald, von sehr viel Sonnenschein und einem ausgetrockneten Rotbach, von der vergangenen Eisstockchallenge, dem Besuch des Oktoberfestes in Xanten, lässt er die karnevalsfreie Zeit der Jecken Revue passieren. Und endlich heißt es um 11.31 Uhr dann: Ein dreifaches Helau! Die rot-goldene Session ist eröffnet.
Neue Lieblichkeit begann bei der kleinen Tanzgarde
Dem Anfang geht ein Ende einher: Und zwar das von Lieblichkeit Ulrike I., deren Amtszeit nun hier endet. Doch eine Nachfolgerin für sie hat der Verein schon gefunden – und die darf dieses Mal sogar Stadtlieblichkeit sein. „Sie war noch nie Lieblichkeit der KG Rot-Gold – obwohl sie schon seit 20 Jahren Mitglied ist“, verrät der KG-Vorsitzende Peter Börgers. Klein angefangen habe sie bei den „Kichererbsen“, der kleinen Tanzgarde der KG Rot-Gold, sei anschließend Pagin gewesen und weiter aktiv bei „Coco Lores“, der Showtanzgruppe, erzählt der Vereinsvorsitzende außerdem.
Und, das Wichtigste ist natürlich: „Wenn’s nach ihr geht, ist Karneval fortan 365 Tage im Jahr!“ Und dann tritt sie auch schon ein, die neue Lieblichkeit, Cora I. Ihr bodenlanges rotes Kleid passt perfekt zu Krönchen und Karnevalsorden, mit denen die 29-Jährige nun bedacht wird. Unter dem Motto „Kein Weg zu weit: von der Kichererbse zur Stadtlieblichkeit“ werde sie die Narren in der Session nun anführen, erklärt Cora I.. Dann heißt es feiern und tanzen. Und zwar gemeinsam mit den Ehrengästen der anderen Vereine. Mit einem Programm aus Musik und Auftritten der Tanzgarden. Bis Aschermittwoch. Also mindestens.
>> DAS IST DINSLAKENS NEUE STADTLIEBLICHKEIT
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Die Stadtlieblichkeit Cora I. heißt mit bürgerlichem Namen Cora Salawarda und wurde am 16. Dezember 1988 in Dinslaken geboren. Sie ist Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA) und studiert derzeit Gesundheitsmanagement.
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Ihre erste Session tanzte sie 1997/98 bei den „Kichererbsen“, der Kindertanzgarde der KG Rot-Gold. Seit 2005 tanzt Cora bei den „Coco Lores“, der Showtanzgruppe. Außerdem trainiert sie seit 2017 die neu gegründete Jugendtanzgruppe „Sweet Devils“. 2018 erwarb sie den Trainerschein für Show- und Gardetanz beim Bund Deutscher Karneval (BDK). Von 2007 bis 2015begleitete Cora die Lieblichkeiten der KG Rot-Gold als Pagin, seit 2003 ist sie als Jugendwartin im Vorstand.
- Bei ihren Aufgaben wird Stadtlieblichkeit Cora I. von Pagin Karo und Herold Martin unterstützt.
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