Voerde. In einem offenen Brief fordern die Eltern der Kita Steinstraße ein „akzeptables Angebot, damit der Arbeitskampf endlich beendet werden kann“.
Zum dritten Mal sind die Eltern der Kita Steinstraße nach eigenen Angaben im Laufe des aktuellen Tarifkonfliktes im öffentlichen Dienst aufgrund von Warnstreiks von einer Schließung der Einrichtung betroffen. In einem offenen Brief fordern sie die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Karin Welge (Oberbürgermeisterin der Stadt Gelsenkirchen), und VKA-Hauptgeschäftsführer Niklas Benrath nun auf, in der nächsten Verhandlungsrunde „ein akzeptables Angebot zu unterbreiten, damit dieser Arbeitskampf endlich beendet werden kann und unsere Erzieherinnen fair für ihre Arbeit entlohnt werden“. In dem Schreiben mit knapp 50 Unterzeichnern erklären die Eltern, dass die Situation in ihrer Kita „mehr und mehr zur Belastungsprobe“ werde.
Eltern beklagen häufige Krankheitsausfälle und zu wenig Personal
Bereits in der Vergangenheit hätten sie häufig Gruppenschließungen und Kürzungen der Betreuungszeiten in Kauf nehmen müssen, obwohl das Personal in der Kita Steinstraße „durch häufige Krankheitsausfälle und zu wenig Personal immer wieder über die eigenen Grenzen hinaus gearbeitet“ habe. Trotz aller Bemühungen der Erzieherinnen hätten entsprechende Ausfälle nicht verhindert werden können.
Den Grund dafür sehen die Unterzeichner des offenen Briefes in einer aus ihrer Sicht „völligen personellen Fehlplanung“ der Landesregierung. Ihre Hoffnung ist, „dass die anstehende Revision des KiBiz (Kinderbildungsgesetzes, d. Red.) hier Abhilfe schaffen“ und die „personelle Besetzung in den Kitas deutlich erhöht wird“.
Die Eltern stärken den Erzieherinnen ihrer Einrichtung den Rücken: Diese versuchten, in den aktuellen Tarifverhandlungen nun „wenigstens eine gerechte Bezahlung zu erreichen für all das, was sie leisten und in der Vergangenheit bereits geleistet haben“. In dem offenen Brief an die Arbeitgeberseite wird Kritik an deren bisherigem Angebot laut: Dieses gleiche nicht einmal die Inflation aus. Zudem hätten Einmalzahlungen keine Auswirkungen auf die Renten, „die aufgrund des niedrigen Gehaltniveaus ohnehin schon niedrig“ ausfielen.
Dritte Verhandlungsrunde beginnt am 27. März
Unter der aktuellen Situation würden am meisten die Kinder leiden. Für die Eltern ist dies nicht mehr hinnehmbar: Sie sind es nach eigenen Worten leid, dass ihr Nachwuchs weiter „zum Opfer politischer Versäumnisse und der derzeitigen tariflichen Auseinandersetzungen werden, während Elternbeiträge weiter fließen“.
Die ersten beiden Runden der Tarifverhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeber waren ergebnislos verlaufen. Die Gespräche werden am kommenden Montag, 27. März, fortgesetzt. (P.K.)
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