Düsseldorf. In einem TV-Beitrag werfen Angehörige von Bewohnern Alloheim in seinen Altenheimen desaströse Bedingungen vor. Das Unternehmen widerspricht.
Maden in Wunden, Hämatome im Gesicht: der am Montag erschienene Bericht im ZDF-Magazin „Frontal 21“ rund um unmenschliche Bedingungen in Altenheimen rückt kommerzielle Unternehmen in den Fokus der Kritik – mittendrin der Anbieter Alloheim, der seine Zentrale in Düsseldorf hat.
Zwei Frauen, die jeweils eine Angehörige in die Obhut zweier verschiedener Altenheime von Alloheim gegeben hatten, kritisieren in dem Bericht die Bedingungen in den Wohnstätten scharf. Eine Frau gibt an, dass ihre Mutter während des Aufenthalts in einer Seniorenresidenz von Alloheim plötzlich große Hämatome im Gesicht und einen gebrochnen Arm gehabt habe.
Maden in Wunden
Eine andere Frau sagt, dass sich der Gesundheitszustand ihrer Angehörigen in einem durch Alloheim betriebenen Wohnheim stark verschlechtert habe. Nicht nur seien die Bewohnerin und ihre Kleidung blutverschmiert gewesen, auch seien in ihren Wunden Maden gefunden worden. Dass es einen Fall, in dem sich Maden in Wunden befanden, gegeben habe, bestätigt das Unternehmen gegenüber „Frontal 21“.
Die beiden Wohnheime, um die es dabei geht, befinden sich in Hannover und Ludwigsburg. Letzteres existiert nicht mehr. Ihm wurde die Betriebserlaubnis entzogen.
Sparen am Personal könnte ein Grund sein
Die Ursache für die desaströsen Bedingungen liegen, so der Beitrag, vor allem in der Personalknappheit. Kommerzielle Betreiber von Altenheimen würden dort besonders sparen, heißt es. Auch in internen Berichten der Wohnhäuser von Alloheim sollen die Mitarbeiter bestätigt haben, dass die Arbeit mit dem vorhandenen Personal nicht zu bewältigen sei, gibt der TV-Beitrag an.
Alloheim sieht sich falsch dargestellt
Alloheim widerspricht diesen Vorwürfen vehement und erklärt, dass das in dem TV-Beitrag gezeichnete Bild die Firma „in ein falsches Licht rückt“. Es handele sich dabei um „zwei bedauerliche, aber verzerrt dargestellte Einzelfälle“.
Dennoch sagt eine Sprecherin: „In der Vergangenheit haben diese zwei Einrichtungen zeitweise unsere hohen Qualitätsansprüche nicht in allen Punkten erfüllt.“ Das Unternehmen habe daraufhin aber „jeweils umgehend gehandelt“. Darum könne die Firma die Vorwürfe sowie die Schließung des Heimes in Ludwigsburg „nicht nachvollziehen“.
Ein Sprecher der Heimaufsicht des Landratsamtes Ludwigsburg, die das Heim erst drei Jahre nach Bekanntwerden der ersten Mängel schloss, sagt dazu bei „Frontal 21“: „Wir waren immer hinterher. Und wenn wir das waren, wurde die Talfahrt der Qualität immer wieder gestoppt.“ So sei es schwer gewesen dem Unternehmen nachhaltig etwas nachzuweisen.
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