Evangelische Kirche

Opernsängerin setzt sich in Gerresheim für Flüchtlinge ein

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Christian Schroer vom Vorstand der „Evangelischen Stiftung Gerresheim Gemeinsam“, Opernsängerin Maria Abajan-Schaber und Pfarrerin Cornelia Oßwald setzen sich unter Anderem in Sprechstunden für Menschen in schwierigen Lebenslagen ein.

Christian Schroer vom Vorstand der „Evangelischen Stiftung Gerresheim Gemeinsam“, Opernsängerin Maria Abajan-Schaber und Pfarrerin Cornelia Oßwald setzen sich unter Anderem in Sprechstunden für Menschen in schwierigen Lebenslagen ein.

Foto: ues

Düsseldorf.   Die Opernsängerin Abajan-Schaper spricht viele Sprachen und hilft Flüchtlingen und Menschen in Not in Düsseldorf-Gerresheim.

Wenn Maria Abajan-Schaber von ihrem Engagement erzählt, dann lachen ihre Augen. Es ist zu merken, dass das, was sie in der Evangelischen Kirchengemeinde Gerresheim macht, einen gewissen Glücksfaktor hat. Sie sagt: „Wenn ich nach Hause gehe, dann habe ich ein Glücksgefühl – trotz der Achterbahn der Themen und Schicksale, die auf mich treffen.“

Maria Abajan-Schaber ist Opernsängerin. Ihr Fach: dramatischer Sopran. Sie stammt aus Armenien, ging vor vielen Jahren mit ihrer Familie in die USA, weil christliche Armenier verfolgt wurden. Von den USA ging es zu ersten Engagements nach Deutschland – Augsburg und Mannheim waren die Stationen. Der Liebe wegen verschlug es sie in die Gegend von Düsseldorf. Dort lebt die Sängerin, die in den USA, in Nordeuropa und auch in Israel gastierte, nun schon viele Jahre. Ihr Mann ist inzwischen verstorben, sie hat einen erwachsenen Sohn.

Barrieren abbauen mit Sprachtalent

Über eine Bekannte kam sie zur Evangelischen Kirchengemeinde in Gerresheim, wo sie sich im Rahmen der Caritas-Diakonie-Sprechstunde, die jeden Dienstag stattfindet, engagiert. Da sie Armenisch, Russisch, Englisch, Türkisch, Italienisch und auch Französisch spricht, sind ihre Gaben und Fähigkeiten gefragt.

„Wenn die Leute, die zu unseren Sprechstunden kommen, merken, dass hier jemand ihre Sprache spricht, werden die Hemmschwellen weggenommen“, sagt Pfarrerin Cornelia Oßwald von der Evangelischen Kirchengemeinde Gerresheim. Sie ist sichtlich froh über das Engagement von Maria Abajan-Schaber.

Zur Caritas-Diakonie-Sprechstunde kommen Gerresheimer, denen es materiell nicht so gut geht und seit einiger Zeit auch viele Flüchtlinge, die im Umfeld der Kirchengemeinde leben. Gerade für die ist Maria Abajan-Schaber da. „Das ist manchmal schon belastend“, sagt Abajan-Schaber über das, was sie in den Sprechstunden hört. „Oft bin ich bis zu Tränen gerührt.“ Alle, die in die Sprechstunde kommen, egal ob Flüchtlinge oder Einheimische, „sind ehrenhafte Menschen“.

Konzert in Gustav-Adolf-Kirche

Jetzt gibt Maria Abajan-Schaber ein Konzert in der Gustav-Adolf-Kirche. Sie probt dort schon seit längerem, weil sie für ihre Kunst einen Probenraum braucht, der groß genug ist. Gesangskunst braucht einen Raum mit Klangvolumen. Die Evangelische Kirchengemeinde Gerresheim stellt ihr diesen Raum zur Verfügung. Das Übereinkommen dabei: Dafür gibt es irgendwann einmal ein Konzert. Das findet jetzt am 1. September statt. Sie probt zur Zeit Arien von Rachmaninow, Verdi, Puccini und andere. Der Titel ihres kommenden Konzertes: „L’anima segreta nel canto“ – „Die geheime Seele im Gesang“. Der Erlös ist für die Sprechstunden in Gerresheim.

Das Konzert beginnt am Freitag, 1. September, um 19 Uhr in der Gustav-Adolf-Kirche, Heyestraße 93. Karten gibt es im Evangelischen Gemeindebüro, Heyestraße 95. Erwachsene zahlen 20 Euro, ermäßigt: 15 Euro.

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