Arbeitskampf

Verdi kündigt Streik für den Düsseldorfer Flughafen an

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Am Freitag (17. März) wird der Düsseldorfer Flughafen durch die Gewerkschaft Verdi erneut bestreikt.

Am Freitag (17. März) wird der Düsseldorfer Flughafen durch die Gewerkschaft Verdi erneut bestreikt.

Foto: Federico Gambarini / dpa

Düsseldorf.  Am Freitag soll der Düsseldorfer Flughafen von der Verdi erneut für 24 Stunden bestreikt werden. 368 Flugbewegungen waren ursprünglich geplant.

Die Gewerkschaft Verdi hat am Mittwoch per Mitteilung für diesen Freitag (17. März) einen ganztägigen Warnstreik am Düsseldorfer Flughafen angekündigt. Alle Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich, die in der Fluggastkontrolle, der Personal-, Waren- und der Frachtkontrolle tätig sind sowie die Beschäftigte im öffentlichen Dienst am Flughafen, werden von der Verdi dazu aufgerufen, am Freitag ab 3 Uhr morgens für 24 Stunden die Arbeit niederzulegen, heißt es in der Mitteilung.

Lang-schwelender Tarifkonflikt

„Die Beschäftigten machen mit den Streiks gemeinsam Druck auf die Arbeitgeber, weil in den bisherigen Verhandlungen weder im öffentlichen Dienst noch im Luftsicherheitsbereich ein akzeptables Angebot unterbreitet wurde“, betont Andrea Becker, ver.di-Landesbezirksfachbereichsleiterin NRW.

„Inflation, hohe Energie- und Lebensmittelpreise lösen existenzielle Ängste bei Beschäftigten aus. Viele wissen nicht mehr, wie sie ihre Mieten bezahlen und den Kühlschrank füllen sollen. Sie brauchen deutlich mehr Geld, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Das müssen die Arbeitgeber einsehen und dementsprechend reagieren. Sie müssen die gute Arbeit der Beschäftigten honorieren und sie von dem immensen finanziellen Druck entlasten.“

Laut der Gewerkschaft schwelt mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) ein Tarifkonflikt. Die Verdi fordert nach eigenen Angaben, die Zeitzuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte an Verkehrsflughäfen zu erhöhen.

Verdi-Vorwurf: Zuletzt gab es 2006 Erhöhung der Zuschläge

Zudem fordert die Verdi für die Luftsicherheitsbeschäftigten eine angemessene Bezahlung für Arbeiten zu ungünstigen Uhrzeiten. Seit 2006 seien Zuschläge nicht mehr verbessert worden, so ein Vorwurf der Gewerkschaft. Seit 2013 sei zudem über eine Erhöhung immer wieder verhandelt worden. Zuletzt wurde Anfang 2019 vereinbart, die Verhandlungen dazu fortzusetzen, so die Verdi weiter.

Wegen dem Ausbruch der Corona-Pandemie wurden die Verhandlungen vom BDLS laut Verdi seit Februar 2022 jedoch nicht weitergeführt. Erst durch eine erneute Verabredung sei der BDLS endlich bereit gewesen, über die Forderungen zu verhandeln. Die weiteren sechs Verhandlungsrunden im Jahr 2022 verliefen aus Sicht der Gewerkschaftler jedoch „enttäuschend“. Bislang sei kein neues Angebot seitens der Arbeitgeber vorgelegt worden, lautet ein weiterer Vorwurf der Verdi.

Fluggäste, die an diesem Tag über den Düsseldorfer Flughafen wegfliegen wollen, müssen mit Verspätungen, längeren Wartezeiten sowie Flugausfällen rechnen, so die Verdi weiter.

Flughafen Düsseldorf mit Notbetrieb

Wie der Düsseldorfer Flughafen am Mittwochnachmittag auf Nachfrage mitteilte, soll es am Freitag während des Warnstreiks zumindest einen Notbetrieb geben. Für diesen Tag waren nach Angaben des Airports ursprünglich 368 Flugbewegungen (185 Starts/183 Landungen) geplant. Gemeinsam mit den Airline-Partnern wurde nun ein deutlich reduzierter Flugplan für den Streiktag erarbeitet, so der Flughafen weiter.

Allen Fluggästen wird von Seiten des Flughafen für Freitag empfohlen, sich bei ihrer Airline oder dem Reiseveranstalter zu erkundigen, ob ihr Flug wie geplant stattfinden wird. Um die Fluggastkontrollen zu beschleunigen, sollte das Handgepäck zudem auf ein Minimum reduziert werden. Ein Late Night Check-In ist am Donnerstag, 16. März, streikbedingt jedoch nicht möglich, wie der Flughafen weiter mitteilt.

Zuletzt kam es durch die Streiks im öffentlichen Dienst auch am Flughafen immer wieder zu Arbeitsniederlegungen.

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