Duisburg. Rund 800 Zehntklässer informierten sich bei der Ausbildungsbörse in der Agentur für Arbeit über die Ausbildungsmöglichkeiten in Duisburg.
„Die Berufswahl ist mit die erste eigenständige Entscheidung, die Jugendliche treffen. So manch einer hat da schon ein wenig Bammel vor“, sagt Astrid Neese, Geschäftsführerin der Arbeitsagentur Duisburg. Doch die jetzigen Zehntklässler müssen sich eigentlich nicht allzu viele frühzeitige graue Haare wachsen lassen. Schule, Jobcenter, Arbeitgeber und Eltern, arbeiten Hand in Hand, um dem Nachwuchs den Übergang so sanft wie möglich zu gestalten. „Wir beginnen mit der Potenzialanalyse in der achten Klasse, dann folgt ein mehrwöchiges Praktikum in der 9. und jetzt in der 10. sind wir hier“, erklärt Petra Weiler, Berufskoordinatorin der Heinrich Heine Gesamtschule. Seit drei Jahren betreut sie die zehnten Klassen beim Rundgang durch das „Who is who“ des Duisburger Ausbildungsmarkts. Auf sechs Etagen präsentieren sich hier Firmen, die ganz konkret zum kommenden August neue Lehrlinge suchen. „Wer sich hier mit den Ausbildern nett unterhält und sich für den Beruf begeistert, der hat gute Chancen, bei der Bewerbung wiedererkannt und genommen zu werden“, so Neese. Denn: Der erste Eindruck ist viel wichtiger und intensiver als ein Stück Papier.
Am Ende des Gesprächs gibt es die Visitenkarte
„Wir legen ganz ganz viel Wert auf face-to-face Ansprache“, erklärt auch Elisabeth Rynski von Buhlmann Tubes. Sie ist extra aus der Personalabteilung in Bremen nach Duisburg gereist und erklärt anhand eines Videofilmes die zahlreichen Ausbildungsmöglichkeiten des metallverarbeitender Betriebs. „Unsere kaufmännischen Stellen besetzen sich eigentlich von alleine. Es gibt noch so viele andere Berufe, die gar nicht so bekannt sind, für die wir hier Werbung machen.“ Tim interessiert sich bei Rynskis Kollegen gerade für die Stelle als Werkstoffprüfer. Die Möglichkeiten in einem größeren Unternehmen sind vielschichtig. Am Ende des Gesprächs bekommt Tim eine Visitenkarte mit der Bitte, sich bei der Bewerbung doch auf das Gespräch zu beziehen. Na also, klappt doch.
Berichte aus dem Alltag
Ganz so schnell geht es schräg gegenüber bei Armin Roogen nicht. Er repräsentiert die Bundespolizei und geht die Sache etwas nüchterner an: „Für uns sind diese persönlichen Gespräche sehr wichtig, denn wir müssen herausfiltern, ob derjenige wirklich die Bereitschaft hat, sich auf den Beruf eines Polizisten einzulassen.“ Momentan befindet die Bundespolizei sich in einer Ausbildungsoffensive. 7000 neue Stellen werden geschaffen. Doch auch da will jeder einzelne mit Bedacht ausgewählt werden. „Auf den Messen setzen wir bewusst Kollegen ein, die jahrelange Erfahrung haben und den Schülern aus dem realen Alltag berichten können. Das schafft eine besondere Ebene, die uns auf diesen Messen sehr wichtig ist.“
Da sind sich alle anderen Mitanbieter einig. Rund 100 Ausbildungsberufe können bei der Arbeitsagentur an diesem speziellen Tag ausgekundschaftet werden. Für Carolin von der Gesamtschule Duisburg-Mitte ist das alles nicht mehr so interessant. Sie hat ihren Ausbildungsplatz in einer Parfümerie schon so gut wie sicher.
Laut Einschätzung von Petra Weiler ist sie da eine der wenigen. Durchschnittlich haben nur ein bis zwei Jugendliche pro Klasse zum Zeitpunkt des Messebesuchs eine feste Perspektive. Auch Gianluca und Luca sind sich noch nicht ganz sicher. Während für ersteren schon klar ist, dass es in die handwerkliche Richtung geht, war Luca vom Angebot der Bundeswehr recht angetan. Aber was da so genau, das muss er sich noch überlegen. Geschadet hat der Besuch bei Astrid Neese aber keinesfalls, da waren sich beide einig.
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