Nachruf

Duisburger Umweltschützerin Gisela Komp (90) verstorben

| Lesedauer: 3 Minuten
Die in Duisburg und darüber hinaus bekannte Umweltschützerin Gisela Komp ist mit 90 Jahren verstorben.

Die in Duisburg und darüber hinaus bekannte Umweltschützerin Gisela Komp ist mit 90 Jahren verstorben.

Foto: Volker Herold / FUNKE Foto Services

Duisburg-West.  Gisela Komp setzte sich unermüdlich für den Umweltschutz in Duisburg und darüber hinaus ein. Nun ist sie mit 90 Jahren verstorben. Ein Nachruf.

Die Duisburger Umweltschützerin Gisela Komp ist tot. Als Vorreiterin für den Umweltschutz war sie in Duisburg und darüber hinaus bekannt. Für lokale Windkraft, gegen Lkw-Verkehr in Wohngebieten, immer mit kritischem Blick auf den Duisburger Hafen. Nun ist Komp am 23. Mai 2023 verstorben. Sie wurde 90 Jahre alt.

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„Sie hat sich schon ab Ende der 80er Jahre bis Anfang der 90er Jahre als Bezirksvertreterin für den Umweltschutz engagiert“, erinnert sich Weggefährte Norbert Bömer. Eine Einstellung, mit der sie ihrer Zeit voraus war. Später war sie sowohl im Umweltforum Duisburg als auch in der Umweltgruppe West aktiv. Schon früh beschäftigte sich Komp mit Themen wie die Flughafenerweiterung in Düsseldorf, die Nutzung des Naturraumes Essenberger Bruch und mit dem Businesspark Asterlagen. Aufgewachsen in Hamburg mit seinem Hafen, hatte sie eine klare Meinung zum Hafen in Duisburg: „Was der Hafen da mit seiner Logistik präsentiert, mochte sie weniger“, so Bömer.

Gisela Komp aus Duisburg kämpfte für ein Lkw-Durchfahrtsverbot in Friemersheim

Ab der Jahrtausendwende sagte Komp zudem dem zunehmenden Lkw-Verkehr in den Wohngebieten im Duisburger Westen den Kampf an. So setzte sie sich für ein Durchfahrtsverbot in Friemersheim ein, startete eine erfolgreiche Petition an den Landtag, damit eine Fotofalle auf der Friedrich-Ebert-Straße realisiert wird. Und auch mit dem Thema Osttangente, das mittlerweile vom Tisch ist, beschäftige sich Komp von Anfang an kritisch. Ein Herzensprojekt: Die „Alternative Hafenrundfahrt“, die noch heute angeboten wird. „Das war ihr Baby“, sagt Bömer. Bei der Rundfahrt erfahren Teilnehmende viele Dinge zu den Schattenseiten, die der größte Binnenhafen der Welt mit sich bringt.

Beeindrucken war ihre Beharrlichkeit, an Themen dranzubleiben, so Bömer. „Sie hat nie vorschnell aufgegeben und hatte eine faszinierende Standfestigkeit bei Gegenwind.“ Auch mit 80 Jahren ist Komp noch zu den Sonntagsspaziergängen im Hambacher Forst mitgefahren, wanderte zudem aktiv beim Sauerländischen Gebirgsverein in Moers mit. „Mit über 80 hat sie mir dann ihr Fahrrad vermacht, das wurde ihr dann zu kritisch“, sagt Bömer. „Ich habe großen Respekt vor ihrer Leistung und habe eine Menge von ihr gelernt.“

Duisburger Umweltschützerin diskutierte leidenschaftlich über Umweltpolitik

Regelmäßig war Komp, die zuletzt in einem Pflegeheim lebte, auch auf dem Rheinhauser Markt anzutreffen, diskutiert dort an Infoständen mit Lokalpolitikern über die Umweltpolitik in Duisburg. „Neulich sagte jemand zu mir: Man sieht sie gar nicht mehr“, erinnert sich Bömer. „Sie gehörte einfach mit zum Stadtbild.“

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