Emmerich. Emmerich wurde offiziell als 100. Mitglied in die Arbeitsgemeinschaft fahrrad- und fußgängerfreundliche Städte NRW aufgenommen. Was das bedeutet.
Jetzt ist es offiziell: Emmerich darf sich „Fahrrad- und fußgängerfreundliche Stadt“ nennen. Am Donnerstag ist Emmerich am Rhein offiziell als 100. Mitglied in die Arbeitsgemeinschaft fahrrad- und fußgängerfreundliche Städte NRW (AGFS NRW) aufgenommen worden.
Viktor Haase, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und AGFS-Vorstand Christine Fuchs begrüßten Bürgermeister Peter Hinze und eine kleine Delegation der Stadtverwaltung im Verkehrsministerium in Düsseldorf und überreichten die Mitgliedsurkunde. Zusätzlich übergaben die beiden auch Schilder „Fahrrad- und fußgängerfreundliche Stadt“, mit denen sich die Stadt künftig schmücken darf.
Auszeichnung ist ein großartiger Erfolg und Ansporn zugleich
Gleichzeitig feierte die AGFS ihr 30-jähriges Bestehen. „Diese Auszeichnung ist ein großartiger Erfolg, gleichzeitig aber auch ein Ansporn, weiter die Bedingungen für den Fuß- und Radverkehr zu verbessern. Die Mitgliedschaft in der AGFS ist für uns ein wichtiger Schritt, um den Anschluss an die neuesten Entwicklungen nicht zu verpassen. Denn mit dem Siegeszug der E-Bikes in den letzten Jahren sind auch die Ansprüche an die Radinfrastruktur gestiegen“, betonte Bürgermeister Peter Hinze, der die offizielle Mitgliedsurkunde stellvertretend für alle Beteiligten entgegennahm.
Man muss zwangsläufig das Auto zurückdrängen
„Wer den Rad- und Fußverkehr konsequent fördern will, muss zwangsläufig andere Verkehrsträger – im Regelfall ist das dann das Auto – zurückdrängen. Das funktioniert nicht ohne Spannungen. Denn gerade bei uns auf dem Land ist das Auto immer noch für viele Bürgerinnen und Bürger ein unerlässlicher Verkehrsträger – und wird es trotz aller Bemühungen um die Verbesserung im Rad- und Fußverkehr auch weiterhin bleiben. Da sind dann immer wieder Abwägungsprozesse oder auch schon mal kreative Lösungen gefragt. Auch dafür erhoffe ich mir aus dem AGFS-Netzwerk neue Impulse“, so Hinze.
Er bedankte insbesondere bei den Regina Pommerin, Janita Krapohl (Mitarbeiterinnen Fachbereich Stadtentwicklung) und Hanna Kirchner (Klimaschutzmanagerin), die den Aufnahmeprozess im Emmericher Rathaus betreut haben.
Stadt profitiert von Unterstützungsangeboten und Austausch mit 99 Kommunen
Eine unabhängige Auswahlkommission unter der Leitung des Vorsitzenden des Verkehrsausschusses Matthias Göken, MdL, hatte Emmerich im Oktober 2022 bereist und sich von den bereits umgesetzten Maßnahmen überzeugen lassen. „Das Engagement für den Fuß- und Radverkehr in Emmerich ist hoch - sowohl in der Verwaltung als auch in der Bevölkerung“, betonte Christine Fuchs, Vorstand der AGFS NRW. „Als Teil unserer Arbeitsgemeinschaft profitiert die Stadtverwaltung von unseren vielfältigen Unterstützungsangeboten und dem Austausch mit 99 gleichgesinnten Kommunen.“
Im gesamten Stadtgebiet keine Unfallschwerpunkte für Radler und Fußgänger
Einen großen Pluspunkt sammelte Emmerich durch die hohe Sicherheit für Radler und Fußgänger. So gibt es im gesamten Stadtgebiet keine Unfallschwerpunkte mit Beteiligung des Rad- und Fußverkehrs. Auch die Bewirtschaftung des Parkraums im Innenstadtbereich fiel positiv ins Gewicht. Denn dadurch nutze die Stadt die Möglichkeit, den Autoverkehr gezielt zu steuern.
In einigen Bereichen empfahl die Kommission der Stadt, die vorhandenen Potenziale noch besser zu nutzen. So sei beispielsweise der „Fußverkehrsanteil noch ausbaufähig“. Mehr sichere Radabstellanlagen, Mobilstationen sowie Sharing-Angebote könnten es den Menschen in Emmerich zukünftig noch leichter machen, das private Auto öfter mal stehen zu lassen.
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