Neue Tulpenstraße

Emmerich: Blumenkübel auf Tulpenstraße mit Sendern gesichert

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Bei der offiziellen Einweihung der Tulpenstraße sorgte das Fanfarenkorps Lobith für den musikalischen Rahmen.

Bei der offiziellen Einweihung der Tulpenstraße sorgte das Fanfarenkorps Lobith für den musikalischen Rahmen.

Foto: Thorsten Lindekamp / FUNKE Foto Services

Emmerich.  Erste niederländisch-deutsche Tulpenstraße ist nun in Tolkamer offiziell eröffnet worden. Wo sie jetzt auch über Emmericher Stadtgebiet führt.

Die offizielle Eröffnung der ersten niederländisch-deutschen Tulpenroute ist erfolgt: Bei echtem „Hondeweer“, sprich Hundewetter, begrüßte Initiator Hans Kuijper Besucher und die an dieser Aktion beteiligten Freiwilligen. Alleine in Elten an der Beeker Straße gibt es für die Route ein Tulpenfeld mit 30.000 Blumenzwiebeln. Zur lockeren Atmosphäre bei der Eröffnung trug der Tanz der „Fillipinos“ bei und das Fanfarenkorps Lobith spielte Marsch-Rhythmen.

Was treibt Hans Kuijper und seine Mitstreiter in insgesamt zwölf beteiligten Gemeinden dies und jenseits der Grenze an? Mit dem Ukrainekrieg und dem Boykott gegen Russland blieben viele Bauern, deren Ertrag auch vom Verkauf der Tulpenzwiebeln abhängt, auf diesen sitzen. Kuiper, nicht nur in seiner Eigenschaft als CEO einer Handelsgesellschaft für exklusive Blumen bekannt, sondern auch als Mann, der in gemeinnützigen Aktionen gut vernetzt ist, rief dazu auf, gemeinsam das eigene Lebensumfeld schöner zu machen.

Tulpenstraße hilft auch bei der Integration von Geflüchteten

Dass dabei gleichzeitig für Integration von Geflüchteten und praktischem Biologieunterricht für Schulkinder gesorgt würde, kam hinzu. Mit einem Augenzwinkern meinte er, natürlich würde auch die Wirtschaft davon profitieren. „Wenn zu Ostern die Touristen, statt auf der Autobahn im Stau zu stehen, die Abfahrt Emmerich-Elten nehmen und sich die Blütenpracht ansehen, ist das doch nicht nur für die Gastronomie auf beiden Seiten der Grenze ein schöner Nebeneffekt.“

Aufmerksamkeit für die Tulpenroute wird mit großflächigen Bannern an der Autobahn erzielt. Andere Banner laden Brautleute und junge Eltern ein, sich kostenlos Blumenzwiebeln abzuholen. Auch NL-TV-Sender und Presse berichten. Die LTO, die niederländische Organisation für Landwirte und Gartenbaubetriebe, rief ihre Mitglieder erfolgreich zur Beteiligung auf. „Wir Niederländer lieben Tulpen, die ganze Welt liebt unsere Tulpen. Wir wollen nicht, dass unsere Blumenzwiebeln vernichtet werden müssen.

Gegen Diebstahl sind über 650 Kübel mit GPS-Trackern ausgestattet

Tulpen für diese Aktion sind kräftig, riechen intensiv und es gibt sie in vielen Farben. Vielleicht befinden sich doppelblumige, braune, schwarze und sogar einige preisgekrönte „Firewings“ in den Blumenkübeln, die auch direkt an der Autobahn aufgestellt werden? Aber Achtung, Diebe! Die niederländische Grenzpolizei Marechaussee hat etliche der mehr als 650 Kübel mit GPS-Trackern versehen. Entlang der rund 14 Kilometer langen Route, die vom Liemers über Eltener Gebiet und in de Achterhoek führt, wurden außerdem Tulpenfelder angelegt.

Viele niederländische Schulkinder und Geflüchtete aus der Ukraine und Syrien haben unter Anleitung von örtlichen Fachleuten Zwiebeln gepflanzt. Ihrer Fantasie blieb die Auswahl der bunten Zwiebelgewächse in den Kübeln überlassen. Bald werden die ersten Blüten erwartet und dann für einige Monate lang mit Farbenpracht und Auswahl begeistern.

In Emmerich haben Feuerwehr und Kommunalbetriebe Blumenzwiebeln erhalten

In Emmerich haben Feuerwehr und Kommunalbetriebe Blumenzwiebeln zum Einpflanzen bekommen. Hier, wie in allen Kommunen, sollen die Zwiebeln nach dem Verblühen aus der Erde genommen und im Oktober von Schulkindern für die zweite Blüte im kommenden Jahr wieder eingepflanzt werden. Vielleicht als Basis für die Tulpenroute 2024?

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