Gesundheit

Kreis Kleve: Im ersten Halbjahr weniger Krankheitsausfälle

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Corona wirkt sich aus: Hygieneschutz, Homeoffice und Co. haben im ersten Halbjahr dazu geführt, dass weniger Menschen krankheitsbedingt ausfielen im Kreis Kleve.

Corona wirkt sich aus: Hygieneschutz, Homeoffice und Co. haben im ersten Halbjahr dazu geführt, dass weniger Menschen krankheitsbedingt ausfielen im Kreis Kleve.

Foto: Jens Büttner / dpa

Kreis Kleve.  DAK stellt Gesundheitsreport Kreis Kleve vor: Im ersten Halbjahr Krankenstand von 3,8 Prozent, ein Minus von 0,5 Prozent. Corona wirkt hier auch.

Im ersten Halbjahr 2021 haben erwerbstätige Frauen und Männer im Kreis Kleve ungewöhnlich wenig krankheitsbedingt bei der Arbeit gefehlt. Der Krankenstand in der Region lag bei 3,8 Prozent und damit um 0,5 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau. In der Region waren an jedem Tag bis Ende Juni durchschnittlich 38 von 1000 DAK-versicherten Beschäftigten krankgeschrieben. Hintergrund des gesunkenen Krankenstands ist der massive Rückgang bei den Atemwegserkrankungen (63 Prozent). Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsreport für den Kreis Kleve hervor.

Für das gesamte Jahr 2020 betrug der Krankenstand hier 4,4 Prozent. Den stärksten krankheitsbedingten Arbeitsausfall in NRW hatten 2020 mit 5,4 Prozent Gelsenkirchen und Bottrop, den geringsten mit 3,4 Prozent Düsseldorf.

Ursache Erkältung im ersten Halbjahr aus der Top 3 herausgerutscht

Erkältungskrankheiten rangieren in der Statistik zum Krankenstand im Kreis Kleve oft unter den Top-3 Krankheiten, die am häufigsten zu Arbeitsunfähigkeit führen. Im ersten Halbjahr 2021 lagen sie jedoch nur auf Platz vier. Bis Ende Juni kamen in der Region auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte 40 Fehltage wegen Atemwegserkrankungen, 70 Tage weniger als im Vorjahreszeitraum.

„Die Erkältungssaison im Frühjahr 2021 ist nahezu komplett ausgefallen“, kommentiert Volker Dorissen, von der DAK-Gesundheit in Kleve die Studienergebnisse. „Wir sehen, dass sich Homeoffice, Lockdown und verstärkte Hygienemaßnahmen positiv auf den Krankenstand ausgewirkt haben. Sie schützen nicht nur vor Corona, auch andere gewöhnliche Erkältungserreger werden seltener übertragen.“

Hoher Anteil von Muskel-Skelett und psychischen Diagnosen

Der DAK-Gesundheitsreport für den Kreis Kleve analysiert neben dem ersten Halbjahr 2021 auch die Fehlzeiten des gesamten Vorjahres: Demnach gingen erneut die meisten Fehltage auf das Konto von Muskel-Skelett-Erkrankungen, wie etwa Rückenleiden. 2020 waren es 368 Fehltage – elf Prozent mehr als 2019. Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems waren somit für 23 Prozent aller Fehltage verantwortlich.

An zweiter Stelle folgten die psychischen Erkrankungen. Hier waren im vergangenen Jahr 18,4 Prozent der Fehltage von Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen verursacht. „Gerade Menschen mit psychischen Erkrankungen haben unter den Einschränkungen und Belastungen der Pandemie gelitten“, sagt Dorissen. „Sie waren während der Krise oft über auffällig lange Zeiträume krankgeschrieben.“

Homeoffice und hybrides Arbeiten gesund gestalten

Die Analyse zeigt, wie sich vor dem Hintergrund der Pandemie, der Corona-Schutz- und Hygienemaßnahmen sowie des Homeoffice die Fehlzeiten in der Region entwickelt haben. Bundesweit sind im ersten Halbjahr 2021 fast 40 Prozent der Beschäftigten regelmäßig im Homeoffice gewesen.

Aktuell stehen viele Unternehmen vor der Herausforderung, ihre vollständige oder teilweise Rückkehr an den Arbeitsplatz zu organisieren. Die DAK-Gesundheit bietet deshalb Firmen unter dem Motto „New Normal“ (Online-)Workshops und Seminare an. Das Angebot im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements der DAK-Gesundheit richten sich an Führungskräfte und ihre Beschäftigten, um das Homeoffice, aber auch hybrides Arbeiten gesund zu gestalten.

Hybrides Arbeiten bezeichnet das Nebeneinander von Arbeiten im Büro und im Home-Office. „Ob Homeoffice oder Büro – wir wollen das Beste aus beiden Welten ziehen und die jeweiligen Risiken vermeiden“, so Dorissen. Mehr Informationen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement der Kasse gibt es online unter: www.dak.de/BGM.

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