Emmerich. Sabine Kroeze, Hafize Oezden und Christiane Wittenhorst haben Initiative Emmergruen ins Leben gerufen: Ein essbarer Waldgarten soll entstehen.
Wäre es nicht wunderbar, wenn man um die Ecke gehen könnte, um dort ein paar Äpfel für das Frühstück zu pflücken, zusammen mit etwas Gemüse für das Mittagessen? Und wäre es nicht noch schöner, sich dort in der Sonne oder im Schatten niederzulassen und ein Vogelkonzert zu genießen? Vielleicht trifft man sogar mal den Nachbarn, dem man auf der Straße selten begegnet, da die Chance, sich dort zu treffen, gar nicht so groß ist.
Sabine Kroeze, Hafize Oezden und Christiane Wittenhorst haben gemeinsam die Initiative Emmergruen ins Leben gerufen: Ein essbarer Waldgarten soll in Emmerich entstehen.
Alle drei Frauen sind leidenschaftliche Gärtnerinnen und experimentieren bereits seit geraumer Zeit in ihren eigenen Gärten mit naturfreundlichen Anbaumethoden. Aktuell absolviert Sabine Kroeze den Kurs Voedselbos bei Wouter van Eck und Stijn Heijs in den Niederlanden.
Natur regelt vieles von allein
In den Niederlanden sind die sogenannten Voedselbossen bereits bekannt und erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie verbinden die natürliche Schönheit einer Umgebung mit der Funktionalität eines Obst- und Gemüsegartens. Ähnlich wie in natürlichen Wäldern besteht der Waldgarten aus verschiedenen Schichten: große Bäume wie Walnussbäume, kleine Obst- und Nussbäume, Beerensträucher sowie Gemüse und Kräuter.
Bäume spenden Schatten
Die Bäume spenden Schatten und schützen vor Wind. Ihre im Herbst abfallenden Blätter bereichern den Boden mit wertvollem Humus. Ein hoher Humusgehalt verbessert die Wasserspeicherung im Boden. In einem Waldgarten überlässt man nach einigen Jahren vieles der Natur. Die Natur kann nämlich viele Dinge besser regeln, als es der Mensch kann. Wenn man nicht zu viel zurückschneidet, nicht zu viel jätet und nicht ständig den Boden umgräbt, wird die natürliche Balance im Waldgarten aufrechterhalten und das ökologische Gleichgewicht gefördert.
In Kleve ist bereits ein Waldgarten in der Planung, der nach ähnlichen Prinzipien gestaltet wird. Bürger in Rees haben die Möglichkeit, im Gemeinschaftsgarten am Wahrmannshof gesunde Lebensmittel nach den Prinzipien der Permakultur anzubauen und regenerative Landwirtschaft kennenzulernen. In Emmerich gibt es bisher keine vergleichbaren Projekte. Die Initiative Emmergruen wird von der Stadt Emmerich unterstützt, jedoch benötigen die Initiative genügend Mitstreiter, bevor tatsächlich gestartet werden kann.
Keine Vorkenntnisse erforderlich
Jeder kann sich dafür anmelden. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich, sondern lediglich Liebe zur Natur und Offenheit, um auch auf ungewohnte Weise zu gärtnern: Die Initiatoren von Emmergruen möchten im Einklang mit der Natur gärtnern, anstatt gegen sie anzukämpfen. Das bedeutet auch, nicht alles bis ins Detail planen zu können, wilde Tiere und Insekten als Mitbewohner zu sehen und neue Gemüsearten kennenzulernen.
Emmergruen möchte gerne Menschen kennenlernen, die ein Herz für die Natur haben, denn gemeinsames Arbeiten ist viel schöner als alleine. Das Ziel heißt deshalb: gemeinsam pflanzen, ernten, voneinander lernen und vor allem zusammen den Garten und die Natur genießen.
Wer teilnehmen möchte, kann sich gerne per E-Mail unter der Adresse emmergruen@gmail.com anmelden.
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