Straßenbenennung

Immobilien Rees: Acht von 98 Bewerbern wollten hier bauen

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Das Neubaugebiet an der Kassmöllstraße hat Platz für acht Einfamilienhäuser.

Das Neubaugebiet an der Kassmöllstraße hat Platz für acht Einfamilienhäuser.

Foto: Arnulf Stoffel / FUNKE Foto Services

Rees.  An der Kassmöllstraße in Rees entstehen acht Einfamilienhäuser. 98 Bewerber wollten dort bauen. Nach diesen Kriterien wählte die Stadt aus.

Auf 2450m² sollen auf der Kassmöllstraße in Rees nun acht Einfamilienhäuser entstehen. Bürgermeister Sebastian Hense, Wirtschaftsförderer Heinz Streuff und Bauherrin Sabine Brylka besichtigten die Baustelle und weihten eine neue Stichstraße ein, die nach dem ehemaligen Reeser Bürgermeister Friedrich Arendsen benannt wird.

Wohnraum für acht Familien entsteht in Rees

Sieben städtische Häuser mussten 2018 acht Einfamilienhäusern à 300-350 m² weichen. Nach drei Jahren, in denen alte Häuser abgerissen, Vorbereitungen getroffen und Erschließungsmaßnahmen getätigt wurden, konnte im Herbst 2021 endlich der erste Vertrag unterzeichnet werden. Insgesamt haben sich 98 Bewerber für den Bau an der Kassmöllstraße gemeldet.

„Wir brauchen dringend Wohnraum und das ist ein gutes Beispiel dafür“, sagt Bürgermeister Sebastian Hense. Den Vertrag durften nur Bewerber unterschreiben, die unter anderem die folgenden Kriterien erfüllten: jung, aus Rees und nicht im Besitz vorheriger Grundstücke, so wie es auf Sabine Brylka zutrifft. Die gebürtige Reeserin ist für ihr Zahnmedizin-Studium kurzzeitig weggezogen aber kam in die Heimat zurück, um hier sesshaft zu werden. Der Rohbau ihres Hauses ist der erste, der dort steht.

Gestiegene Baukosten und hohe Verzinsungen schrecken ab

Viele der Bewerber seien aufgrund der gestiegenen Baukosten und der hohen Verzinsung von ihrer Bauentscheidung zurückgetreten, erzählt der Wirtschaftsförderer Heinz Streuff. Schließlich müssen die Bauleute für ein 300 bis 350 m² Baugrundstück auf der Kassmöllstraße 195 Euro pro Quadratmeter zahlen. Da liegt der Gesamtgrundstückspreis zwischen 58.500 und 68.250 Euro.

Die Grundstücke liegen auf derselben Straße, in der der ehemalige Reeser Bürgermeister Friedrich Arendsen gewohnt hat. Eine Stichstraße, die mittig durch das Baugebiet führt, wird sogar nach Arendsen benannt und trägt nun den Namen: Friedrich-Arendsen-Weg. Den Vorschlag zur Benennung der Straße machten die Angehörigen des ehemaligen Bürgermeisters.

Ein Reeser Neubaugebiet mit geschichtlichem Hintergrund

„Das haben wir gerne angenommen“, sagt Bürgermeister Sebastian Hense. Arendsen habe in der Hausnummer sieben gewohnt, so Streuff. „Mein Opa hat hier gewohnt und deswegen ist das ein Stück Heimaterde“, sagt Arendsens Enkel Rainer te Baay. Enkelin Elisabeth Arendsen-Rogmann entfernte gemeinsam mit Bürgermeister Hense und der ersten Bauherrin Sabine Brylka das blaue Tuch, was den Straßennamen verdeckte. „Es erfüllt uns mit Freude, dass der Name hier steht“, sagte te Baay.

Friedrich Arendsen wurde 1897 in Rees geboren. Zwischen Juli 1922 und November 1933 war er Mitglied der Zentrumspartei im Stadtrat. Im Januar 1946 wählte man ihn zum Bürgermeister der Stadt Rees. Das Amt hatte er bis November 1952 inne. Im April 1963 verstarb Arendsen im Alter von 66 Jahren und hinterlässt zwei Söhne und zwei Töchter. Sein ältester Sohn ist jedoch zu seinen Lebzeiten im Krieg gefallen.

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