Rettung

18 Monate alter Junge in Kleve aus überhitztem Auto befreit

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Kleve/Emmerich.  In der prallen Sonne hat eine Familie aus Emmerich ihr schlafendes Kleinkind allein im Auto gelassen, das Fenster war nur einen Spalt geöffnet. Passanten befreiten den Jungen.

Dramatischer Rettungseinsatz in der Klever Innenstadt: Passanten haben am Mittwoch einen 18 Monate alten Jungen aus einem geparkten Auto befreit. Die Eltern hatten das Kleinkind allein in der prallen Sonne zurückgelassen.

Eine Passantin war Mittwochnachmittag gegen 16.20 Uhr am Schloßberg, in der Nähe des Landgerichts Kleve, auf das Wimmern des Kinders aufmerksam geworden und hatte die Polizei alarmiert, berichtet Polizeisprecher Michael Ermers am Donnerstag auf Nachfrage unserer Redaktion. Bei Temperaturen über 30 Grad habe der kleine Junge schreiend im Auto gesessen. Das Fenster war nur einen Spalt breit geöffnet, die Eltern nicht in Sicht. Zusammen mit einem Ehepaar sei es der Frau gelungen, die Tür des Wagens noch vor Eintreffen der Rettungskräfte zu öffnen und den Kleinen aus dem überhitzen Wagen zu befreien. Mit einem Rettungswagen kam das Kind ins Krankenhaus.

Eltern waren mit anderem Sohn Eis essen

Als die Eltern zusammen mit dem dreijährigen Bruder zu ihrem Auto zurückkamen, erwartete sie dort anstelle ihres Sohnes die Polizei. Die Familie aus Emmerich habe ein Eis in der Klever Innenstadt gegessen und den jüngsten Spross zurückgelassen, weil er schlief, so Ermers. Das Kleinkind habe etwa 30 Minuten lang in dem in der Sonne geparkten Wagen gesessen. "Den Eltern ist wohl erst hinterher bewusst geworden, wie gefährlich das Ganze war", sagt der Polizeisprecher.

Sie seien sofort zu ihrem Sohn ins Krankenhaus gefahren und über Nacht bei ihm geblieben. "Dem Kind ging es den Umständen entsprechend gut, es bestand keine unmittelbare Lebensgefahr", so Ermers. Nach einer Abschlussuntersuchung könne der Kleine wohl im Laufe des Donnerstags aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Gegen seine Eltern hat die Polizei Strafanzeige gestellt wegen Körperverletzung. Zudem wurde das Jugendamt eingeschaltet. Ausdrücklich lobte der Polizeisprecher das beherzte Eingreifen der Passanten: "Sie haben genau richtig reagiert."

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