Kranenburg / Kleve. Die Biografie des TV-Tierschützers Ralf Seeger aus Kranenburg soll verfilmt werden. Der Produzent Adnan Köse entwickelte die Idee.
Ralf Seeger wird im noch jungen Jahr 2021 gewissermaßen von einer Erfolgswelle getragen. Vor wenigen Tagen kehrte die Doku-Soap „Harte Hunde – Ralf Seeger greift ein“ ins Abendprogramm des Privatsenders Vox zurück – und prompt schalteten 1,6 Millionen Menschen zu. Nun aber will der Kranenburger ein weiteres Ausrufezeichen setzen: Den 58-Jährigen zieht es ins Kino. „Ich bringe eine Botschaft mit, die es wert ist, verfilmt zu werden“, sagt Ralf Seeger.
Ralf Seeger lebte in einem Heim für Schwererziehbare, war Mitglied der Fremdenlegion und bei den Hells Angels
Aber von vorne. 2014 veröffentlichte Ralf Seeger seine Autobiografie „DEUS IUDEX MEUS – Nur Gott ist mein Richter“. Auf 316 Seiten berichtet er, wie er immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt geriet und dennoch die Kurve kriegte. Seeger lebte in einem Heim für Schwererziehbare, war Mitglied der Fremdenlegion und bei den Hells Angels aktiv. Der Kranenburger machte sich als Kampfsportler, als Tierschützer und als Türsteher einen Namen. Einst gefürchtet, hat er heute Fans in ganz Deutschland. Kurzum: Bunter als der von Ralf Seeger könnte ein Lebenslauf kaum sein.
„Wir kamen ins Gespräch, weil er direkt sagte, dass das geiler Stoff für einen Kino-Film wäre“
Der Meinung ist auch der Dinslakener Regisseur und Filmproduzent Adnan Köse. Der 54-Jährige hatte das Buch gelesen – und war sofort begeistert. „Wir kamen ins Gespräch, weil er direkt sagte, dass das geiler Stoff für einen Kino-Film wäre“, sagt Seeger. Den Weg von einer perspektivlosen Kindheit zu einem anerkannten TV-Star wolle Köse, der bereits mehrere bekannte Streifen in die Lichtspielhäuser gebracht hat, einfangen. „Es geht mir nicht darum, Geld zu verdienen. Ich glaube aber, dass ich eine wichtige Botschaft mitbringe: Egal, wie ausweglos eine Situation auch erscheint – es gibt immer einen Ausweg, eine Chance, wenn man sie wirklich nutzen will“, sagt Ralf Seeger.
Nun befinde man sich in diesen Wochen im engen Austausch, um ein Filmdossier zu erstellen. So soll die Kino-Produktion an Filmförderungsmittel kommen. „Die Finanzierung ist nämlich ein wichtiges Thema. Immerhin würde sich der Film von den 60er-Jahren bis heute erstrecken. Das wäre eine Menge Arbeit, außerdem bräuchte man viele Requisiten“, sagt Ralf Seeger. Wenn das Dossier fertiggestellt ist, könne man sich bereits mit einem Drehbuch und einer schauspielerischen Besetzung für den Film auseinandersetzen – und womöglich bereits 2022 drehen. „Und dann kann man auch in acht, zwölf Wochen fertig sein“, sagt der Sicherheitsunternehmer unserer Redaktion.
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Klar sei schon jetzt: Die letzten Jahre seines Lebens würde er gerne selbst spielen. Für den Ralf Seeger in jungen Jahren aber müsste man andere Schauspieler engagieren. Für die wichtige Rolle seines Großvaters hat Seeger bereits eine konkrete Idee: Der 85-jährige Schauspieler und Kabarettist Dieter „Didi“ Hallervorden soll es sein. „Das wäre wirklich großartig. Dieter Hallervorden würde für diese Rolle mehr als perfekt passen“, sagt Seeger. Sein Opa habe eine sehr zentrale Rolle in seinem Leben gespielt. Nachdem seine Eltern ihn ins Heim gegeben hatten, wurde der Großvater zum wichtigsten Vorbild. „Er war der wichtigste Mensch in meinem Leben, ihn habe ich immer bewundert. Ich will den Kinofilm auch nutzen, um ihn zu ehren“, sagt der Kranenburger.
Bevor Ralf Seeger auf der Kino-Leinwand zu sehen ist, geht es am kommenden Samstag im Fernsehen weiter
Bevor Ralf Seeger allerdings auf der Kino-Leinwand zu sehen ist, geht es am kommenden Samstag im Fernsehen weiter. Um 19.10 Uhr wird die zweite von vier Folgen der Doku „Harte Hunde“ ausgestrahlt. Mit seinem Team war Seeger im sächsischen Freital unterwegs. Dort platzte ein Tierheim, in dem beschlagnahmte und oft todkranke Tiere aus dem illegalen Welpenhandel untergebracht werden, aus allen Nähten. Die ostdeutsche Einrichtung kam an die Grenzen ihrer Belastbarkeit, für Baustellen und dringende Sanierungsarbeiten fand das Personal keine Zeit. „Da mussten wir also unbedingt anpacken. Die neue Serie knallt rein“, sagt Tierschützer Ralf Seeger.
Die neue TV-Serie ist angelaufen
Die einstündige Sendung „Harte Hunde“ läuft samstags um 19.10 Uhr bei VOX. Am ersten Samstag des neuen Jahres schauten 1,6 Millionen Menschen zu (Marktanteil: 6,7 Prozent). Seegers Lebenstraum ist die Errichtung eines Gnadenhofes in Kranenburg, auf dem vom Kaninchen bis zum Stier alle Haus- und Nutztiere einen würdigen Lebensabend verbringen können.
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