Kommentar

Kreis Kleve: Bei der Bevölkerungswarnung hapert es gewaltig

Andreas Gebbink, Redaktionsleiter der NRZ-Kreisredaktion Kleve.

Andreas Gebbink, Redaktionsleiter der NRZ-Kreisredaktion Kleve.

Foto: Thorsten Lindekamp / Funke Foto Services GmbH

Kreis Kleve.  Die Warntage haben gezeigt, dass im Kreis Kleve noch gar nichts rund läuft. Warum man jetzt die monatlichen Übungen einstellt, ist unverständlich.

Auch auf die Gefahr hin, dass dieses Thema mittlerweile genauso nervt wie der Sirenenton selbst: Die Verantwortlichen in Bund, Land und in den Kommunen sollten doch noch einmal darüber nachdenken, ob es wirklich so sinnvoll ist, die monatlichen Warnintervalle abzuschaffen. Die Warntage im Frühjahr und jetzt im Herbst haben gezeigt: Hier läuft im Kreis Kleve noch gar nichts rund (unser Bericht).

Hier ist noch nichts im Lot

Es gibt zu wenig Sirenen, die Handywarnung hat auch nur eingeschränkt funktioniert und in manchen Ortslagen - vor allem in den Innenstädten! - war gar nichts zu hören. Wie kann man denn etwas abschaffen, wenn die Probeübungen gezeigt haben: Hier ist noch längst nicht alles im Lot.

Dass Emmerich sechs neue Sirenen anschafft und Kleve 25 in Auftrag geben möchte, spricht ja schon Bände. Wie wichtig es ist, die Bevölkerung im Notfall zu warnen, sehen wir im Ukraine-Krieg. Wären unsere Behörden in der Lage anno 2023 einen Luftalarm auszulösen? Wohl nicht. Ganz abgesehen davon, dass wir nicht einmal mehr Luftschutzbunker besitzen.

Die Übungen müssen evaluiert werden

Solange die Warnstufen nicht 100-prozentig funktionieren, solange sollte auch der monatliche Warntag weitergeführt werden. Und vor allem: Die Übungen sollten auch evaluiert werden, um Verbesserungen einzuleiten. Nur um ihrer selbst willen benötigt niemand Warntage. Diesen Eindruck vermitteln die Verantwortlichen in Bund und Land allerdings jetzt.

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