Volksfest

Klever Oktoberfest zieht um, weitere Änderungen geplant

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Nathalie Karnau (Kle-Event) und Daniel Quartier (Metzgerei Quartier) auf dem Gelände der ehemaligen Autoverwertung Bettray, wo das Klever Oktoberfest 2022 stattfindet 

Nathalie Karnau (Kle-Event) und Daniel Quartier (Metzgerei Quartier) auf dem Gelände der ehemaligen Autoverwertung Bettray, wo das Klever Oktoberfest 2022 stattfindet 

Foto: Ralf Daute / NRZ

Kleve.  Das Festzelt des Klever Oktoberfests wird etwas kleiner, dafür kann an mehr Tagen gefeiert werden. Die Preispolitik wurde komplett umgestaltet.

Noch strahlt das Gelände den ganzen Charme seiner früheren Nutzung als Schrottplatz aus – stacheldrahtbewehrte Mauern, stählerne Gittertore, offene Wellblechhallen und eine freie, staubige Sandfläche. Doch ein Bagger, ein Gabelstapler und haushoch aufgestapelte Bodenplatten künden schon von der neuen Zeit, die dem Gelände der ehemaligen Autoverwertung Bettray am Klever Bahnhof bevorsteht: Vom 16. September an ist die Industriebrache der neue Standort des Klever Oktoberfests. Der offizielle Fassanstich ist an diesem Tag um 18 Uhr, danach soll es drei Wochenenden lang in der niederrheinischen Nachahmung bayerischen Brauchtums hoch hergehen.

Wertmarken für Besitzer von Alt-Tickets

Doch vieles wird anders sein, wie Nathalie Karnau vom Veranstalter Kle-Event bei der Vorstellung des neuen Areals berichtete. Sie bedankte sich zunächst bei den Gästen, die ihre Tickets seit 2019 behalten haben. Infolge der neuen Preispolitik erhalten sie beim Einlass Wertmarken, mit denen die Überzahlung abgedeckt wird (früher waren Essen und eine Maß inklusive).

Kleineres Zelt, längere Dauer

Das große Festzelt mit der bayerischen Fassade hat auf dem neuen Areal keinen Platz. Also holte Kle-Event einen neuen Partner ins Boot: Veranstaltungsservice Biermann wird an der Pannofenstraße ein klassisches Festzelt aufstellen. Darin haben allerdings nicht 2750, sondern nur 2100 Menschen Platz, sodass die bierselige Festivität sich nun über drei Wochen erstrecken wird und nicht wie vorher über zwei. Beim letzten Oktoberfest vor Corona kamen 11.000 Besucher, nun sind also bei sechs ausverkauften Abenden rein rechnerisch sogar 12.600 Besucher möglich.

Neu aus der Küche: der Wiesnburger

Für das Catering konnten die Kle-Event-Macher um Geschäftsführer Christian Nitsch (er löste Bernd Zevens ab) einen neuen Partner gewinnen – auch der eine lokale Größe: Die Metzgerei Quartier, spätestens seit dem eigenen Angrillen in Großveranstaltungen zuhause, beköstigt die Gäste mit den typischen Oktoberfestspeisen (Haxe, Leberkäs). Dazu wird aber auch in Kooperation mit der Bäckerei Heicks eine neue Speise eingeführt: der Wiesnburger. „Das Patty besteht aus Leberkäs“, so Daniel Quartier über die neue Kreation. Da die Speisen nicht mehr im Preis inbegriffen seien, wolle man die Gäste „mit unserem Essen überzeugen“, so Quartier. Alternativ gibt es auch Vegetarisches.

Gefeiert wird an den sechs Tagen von jeweils 16:30 Uhr bis 1 Uhr. Um 17 Uhr öffnet das Festzelt, ab 18 Uhr spielen die „Fetzentaler“. Um Mitternacht ist im Zelt Schluss, eine Stunde später dann auch auf der Terrasse. Für die Bewirtung und alle weiteren Aufgaben setzt das Team von Kle-Event rund 50 Kräfte ein, wobei es Karnau zufolge nicht schwierig gewesen sei, das Personal für die Veranstaltung zu rekrutieren. Wer Interesse habe, könne sich dennoch melden, „man weiß ja nie“ – eine dezente Anspielung auf die Pandemie, die das Fest zwei Jahre ausfallen ließ. Das Xantener Oktoberfest, eigentlich das Vorbild für die Klever Veranstaltung, wurde auch in diesem Jahr abgesagt.

Finger auf der Landkarte

Seit 2012 gibt es das Oktoberfest in Kleve, seit 2015 liegt die Veranstaltung in den Händen des Unternehmens Kle-Event. Bisher fand es nördlich des Klever Bahnhofs statt, doch die einstige Festwiese ist nun abgesperrt, weil die Stadt Kleve dort den Neubau des Konrad-Adenauer-Gymnasiums angefangen hat.

Die Suche nach einem neuen Veranstaltungsort habe sich schwierig gestaltet. „Wir sind mit dem Finger über die Landkarte gefahren“, so Karnau. Im Gespräch waren auch die ehemalige Werkshalle der Union sowie eine Halle von Messebau Winkels. Beide Alternativstandorte erwiesen sich jedoch bei näherer Prüfung als unrealistisch.

Klever Oktoberfest: Das sind die neuen Preise

Die Wiederaufnahme des Festbetriebs nach zwei Jahren Pause geht mit einer neuen Preispolitik einher: Der Eintritt zum Klever Oktoberfest kostet aktuell inkl. Ticketgebühren 21,10 Euro (für die drei Samstage gibt es noch Restkarten, an den Freitagen können auch noch Gruppen unterkommen). Essen und Getränke sind darin nicht mehr enthalten. Die Preise für die Speisen (Schweinshaxe, Leberkäs, Wiesenburger und ein vegetarisches Gericht) bewegen sich zwischen zehn und 14 Euro. Die Maß Bier kostet 11,20 Euro, was immer noch günstiger ist als beim Münchner Oktoberfest, wo 12,80 Euro bis 13,70 Euro bezahlt werden müssen.

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