Umfrage

Sprachgebrauch in den Pfälzerdörfern

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Dr. Rahel Beyer möchte untersuchen, wie sich der Sprachgebrauch in den Pfälzerdörfern verändert hat.

Dr. Rahel Beyer möchte untersuchen, wie sich der Sprachgebrauch in den Pfälzerdörfern verändert hat.

Foto: privat

Kreis Kleve.   Umfrage des Instituts für Deutsche Sprache zu Sprachen und Dialekten in Pfalzdorf, Louisendorf und Neulouisendorf.

Wer spricht bei welcher Gelegenheit welchen Dialekt oder welche Sprache? Welche Vorstellungen verbinden die Menschen in den drei Dörfern mit welchen Dialekten und Sprachen? Um das herauszufinden hat das Institut für Deutsche Sprache Mannheim (IDS) einen Online-Fragebogen erstellt. Dieser kann unter https://www.soscisurvey.de/niederrhein2018/ aufgerufen werden. Zum Mitmachen aufgerufen sind alle Einwohner von Pfalzdorf, Louisendorf und Neulouisendorf – egal, ob Jung oder Alt, ob Zugezogen oder Alteingesessen. Die Daten zur Studie sind umso zuverlässiger, je mehr Personen an der Befragung teilnehmen. Auch die Beteiligung möglichst vieler Personen aus demselben Haushalt ist ausdrücklich erwünscht: „Jede Erfahrung und jedes Empfinden ist einzigartig und ein wichtiges Puzzleteil im Gesamtbild!“ betont IDS-Mitarbeiterin Dr. Rahel Beyer, die die Umfrage entworfen hat. Die Sprachwissenschaftlerin beschäftigt sich schon seit einigen Jahren mit Deutschlands einziger Binnensprachinsel. In ihrer 2013 abgeschlossenen Dissertation untersuchte sie einerseits die Entwicklung in der Lautstruktur des Sprachinseldialekts und andererseits die Rolle des Gebrauchs von sprachlichen Varianten als identitätsmarkierende Mittel. 2016 verfasste sie anlässlich des 275-jährigen Jubiläums ein Wörterbuch der Pfälzer am Niederrhein. Mit dem aktuellen Projekt will sie ihren Fokus erweitern und die gesamte sprachliche Situation in den drei „Pfälzerdörfern“ erfassen. Seit 2016 ist Dr. Rahel Beyer IDS-Mitarbeiterin im Bereich „Sprache im öffentlichen Raum“.

Pfalzdorf, Louisendorf und Neulouisendorf wurden im 18. bzw. 19. Jahrhundert von pfälzischen Kolonisten gegründet. Während die Gemeinschaft lange Zeit unter sich blieb und nur ihren pfälzischen Dialekt sprach, ist seit einigen Jahrzehnten ein Wandel im Sprachgebrauch zu beobachten. 1993 wurden die Bewohner vom Bonner Amt für rheinische Landeskunde erstmals über ihren Sprachgebrauch befragt. Nun geht es darum, herauszufinden, was sich in der Zwischenzeit getan hat. Fragen beantwortet Dr. Rahel Beyer unter beyer@ids-mannheim.de

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