Alfons van Laak wird neuer Wachleiter in der neu gestalteten Zentrale an der Gocher Feldstraße. Vorgänger Jürgen Münnekhoff wechselt nach Kleve.
Wo der Mann zuletzt Dienst getan hat, ist leicht zu erkennen: An der Wand in seinem neuen Büro hängt eine Foto-Collage, die Szenen am Airport Weeze zeigt. Die alten Kollegen haben dem Chef ihrer Dienstgruppe zahlreiche Fotos mit auf den Weg gegeben. Denn Alfons van Laak hat den Flughafen in Richtung Goch verlassen. Er ist der neue Wachleiter an der Feldstraße. Sein Vorgänger, Jürgen Münnekhoff, wechselte in gleicher Position nach Kleve. Beide trafen sich jetzt in Goch, dort wurde nämlich die Zentrale der Wache, die fast jeder Bürger irgendwann mal zu sehen bekommt, neu gestaltet.
Zwei Dinge erinnern an die alte Zeit
Zwei Dinge erinnern noch an die alte Zeit: eine hölzerne Verkleidung an der Innenseite der Anmeldung und ein Wandgemälde aus den 80-er Jahren, das ein idealisiertes Goch in früheren Zeiten zeigt. Kirchtürme, kleine Häuser, Heugebinde auf einem Feld – eine echte Idylle. „Meinem Vorgänger und den Kollegen war ganz wichtig, dass das bei der Renovierung erhalten lieb. Es stand sogar in der Ausschreibung, dass der Anstreicher darauf Rücksicht zu nehmen hatte“, erzählt van Laak. In all dem zeitgemäßen Weiß und Grau und zwischen diversen technischen Einrichtungen hat das Bild etwas liebenswert Altmodisches. Vielleicht auch Beruhigendes.
Denn es schmückt die Wand, die (freiwillige oder vorgeladene) Besucher im Rücken haben. Vor sich sehen sie nun eine Theke mit abgerundeter Kante – „da kann man nicht so einfach drüber hechten“ (van Laak). Dahinter sitzt vor vier großen Bildschirmen der oder die Wachhabende an einem höhenverstellbaren Schreibtisch und sieht dank einer Kamera unter anderem, ob der Besucher irgend etwas Unwillkommenes bei sich hat. Oder ob jemand in einer Arrestzelle randaliert. Auch gibt es in der neuen Wache einen Safe, einen Kühlschrank für Blutproben und natürlich alles, was zur heutigen Datenverarbeitung nötig ist. „Wichtig war auch, dass der alte PVC- und Teppichboden zugunsten ordentlicher Fliesen verschwand“, sagt Münnekhoff. LED-Leuchten haben die Neonröhren ersetzt und schaffen ein angenehmes Arbeitsklima.
Die Polizei nach außen vertreten
Polizeihauptkommissar van Laak (56) und sein Kollege, 1. Hauptkommissar Münnekhoff, kennen sich beide im Kreis Kleve bestens aus. Münnekhoff hat in vielen Wachen seinen Dienst getan, auch in Kleve, wohin er jetzt als 54-Jähriger zurückkehrte. Die Funktion des Wachleiters hält er für besonders interessant: „Man trägt Verantwortung, hat großen Gestaltungsspielraum, hat mit Personalführung, mit der Planung von Einsätzen und auch mit der jeweiligen Kommune zu tun. Denn wir haben auch den Auftrag, die Polizei nach außen zu vertreten.“ Wie etwa im Karneval, wo Ordnungspartnerschaften bekanntlich eine große Rolle spielen. Selbstverständlich fährt die Polizei dem Zug voran, und wo sich Schlägereien ankündigen oder der Alkohol zum Problem wird, ist die Polizei schnell dabei.
Bodenständig und nahe an den Bürgern
Die beiden Wachleiter – als Familienväter (einer ist schon Opa) bodenständig und nahe an den Bürgern – freuen sich über eine deutliche Verjüngung ihrer jeweiligen Mannschaft; viele neue Kollegen seien hinzu gekommen. So können die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen gut angesprochen werden, und für jedes Tätigkeitsfeld gibt es die geeigneten Beamten. Ob es um Anzeigen von Betrugsdelikten, um Bedrohung in sozialen Netzwerken oder um die Zustellung von Haftbefehlen durch die Bezirksbeamten geht – für alles gibt es die richtigen Leute. „Toll ist in Goch auch, dass wir die Kripo und den Bereich Verkehr im Haus haben. Kurze Wege sind bei Ermittlungen oft Gold wert“, erzählt van Laak. Beide wünschen sich, dass die Bürger „ihre“ Polizei positiv wahrnehmen und sich melden, wann immer das geboten scheint. Nicht zuletzt älteren Leuten, die allzu leicht Opfer von Betrügern werden, möchten sie vermitteln: „Die 110 zu wählen ist immer richtig.“
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