Kiesabbau

Alternativen zu Kies: CDU-Fraktion besucht HDB-Recycling

So sieht recycelter Baustoff aus. Die CDU-Fraktion machte sich ein Bild über Potenzial und Qualitäten von Rezyklaten beim Unternehmen HDB-Recycling in Hünxe.

So sieht recycelter Baustoff aus. Die CDU-Fraktion machte sich ein Bild über Potenzial und Qualitäten von Rezyklaten beim Unternehmen HDB-Recycling in Hünxe.

Foto: CDU-Fraktion

Kreis Wesel.  Zeigen, wie es anders geht: Im Kampf gegen weiteren Kiesabbau im Kreis Wesel gehört ein Besuch in Hünxe für die Parteien zum guten Ton.

Die CDU-Fraktion im Kreis Wesel hat das Unternehmen HDB-Recycling in Hünxe besucht und sich ein Bild von den Fortschritten im Baustoffreycling gemacht. In einer Pressemitteilung zeigen sich die Christdemokraten begeistert von der Anlage, die in riesigen Mengen Baustoff in seine Einzelteile trennt und Fremdstoffe wie Metall, Plastik aussortiert – und die es in ihrer Art bislang nur einmal in Deutschland geben soll. Generell sei die Anlage die innovativste und modernste in Europa, schreibt die CDU.

Damit könne sie als Muster für weitere Anlagen in der Bundesrepublik und in NRW stehen, die mineralische Abfälle zu hochwertigen Baustoffen verarbeiteten und so ihren Beitrag zur zirkulären Wirtschaft leisteten, indem sie den Abbau von Primärrohstoffen wie Kies und Sand reduzierten, so die CDU-Fraktion, die dadurch den Beweis erbracht sieht, dass das Baustoffrecycling kein Hirngespinst „praxisferner Ökofantasten“ sei.

Allerdings fordert die CDU mehr Tempo bei der Umsetzung. So habe sich die „Aufbereitung á la Hünxe“ in den Niederlanden, in der Schweiz, in Österreich, in Norwegen und Schweden „schon längst bewährt“. Immerhin laufe in Deutschland derzeit ein Zertifizierungsverfahren, das die Eignung der Recyclingprodukte für den Einsatz wissenschaftlich bestätigt.

Der Besuch bei HDB-Recycling gehört im Kampf gegen weitere Kiesabbauflächen im Kreis Wesel, die im derzeitigen Regionalplanentwurf stehen, quasi dazu. Im Juni hatte die SPD-Fraktion das Unternehmen in Hünxe besucht und sich „beeindruckt von der Innovationskraft“ gezeigt. Kritiker weiterer Kiesflächen bemängeln unter anderem, dass das Potenzial von Recyclingstoffen nicht ausreichend im Regionalplan berücksichtigt worden sei.

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