Kommunalpolitik

Forderung: Der Kreis Wesel soll Jugendkreistag bekommen

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Im Kreis Wesel soll ein Jugendkreistag eingerichtet werden, ein solches Gremium gibt es zum Beispiel auch in Bottrop.

Im Kreis Wesel soll ein Jugendkreistag eingerichtet werden, ein solches Gremium gibt es zum Beispiel auch in Bottrop.

Foto: Heinrich Jung / FUNKE Foto Services

Kreis Wesel.  CDU und Grüne setzen sich dafür ein, dass Jugendliche im Kreis Wesel bald in einem Kreistag abstimmen können. Was genau geplant ist.

Junge Menschen für die Politik begeistern: Dieses Ziel haben sich wahrscheinlich schon Generationen von Politikerinnen und Politikern gesetzt. Nun unternehmen die Fraktion der CDU und der Grünen einen neuen Anlauf, um es im Kreis Wesel zu erreichen – ein Jugendkreistag soll her, um Jugendliche besser in die Entscheidungen und Abläufe einzubinden. Die Fraktionen haben deshalb die Kreisverwaltung damit beauftragt, ein Konzept zur Umsetzung zu bearbeiten.

„Neben Themen, die insbesondere junge Menschen interessieren, geht es darum, die Abläufe zur Meinungsbildung in kommunalen Parlamenten ganz praktisch erlebbar zu machen“, begründen CDU und Grüne ihren Vorstoß. Das neue Gremium soll parteiübergreifend arbeiten, also kein Abbild der bestehenden Jugendorganisationen sein, und sich an Menschen zwischen 13 und 18 Jahren richten. Wie genau das Konzept umgesetzt wird, da wollen die Fraktionen gar keine Vorgaben machen. Wer sich also wählen lassen kann und wie, dazu soll sich die Kreisverwaltung nun unter anderem erstmal schlau machen.

Jugendkreistag soll die Demokratie im Kreis Wesel stärken

„Die Jugend will ernstgenommen werden“, sagt Hubert Kück, Fraktionsvorsitzender der Grünen. Dass sich viele Jugendliche durchaus für politische Themen interessierten, dafür sei das Engagement vieler Schülerinnen und Schüler bei der Fridays-for-Future-Bewegung ein Beleg. Den beiden Parteien geht es darum, mit einem Jugendparlament auf Kreisebene die politische Basisarbeit zu vermitteln. „Wir wollen Demokratie erlebbar machen“, sagt Frank Berger, Fraktionschef der CDU.

Derzeit gibt es im Kreis Wesel zwei Jugendräte – schon seit einigen Jahren in Dinslaken und seit etwas mehr als einem Jahr in Wesel. Das Angebot des Kreises solle diese Gremien nicht ersetzen, sondern ergänzen – und dazu Motivation für die anderen elf Kommunen im Kreisgebiet liefern, die bisher noch keine offizielle Jugendvertretung haben. „Der Kreis kann hier eine Vorreiterrolle einnehmen“, sagt Kück. Ein Vorbild für die Grünen und die Christdemokraten ist dabei der Jugendkreistag des Rhein-Kreises Neuss – zudem der Jugendlandtag des Landes Nordrhein-Westfalen.

Frederik Paul, sachkundiger Bürger und ehemaliger Kreisvorsitzender der Jungen Union, sieht in den Plänen „einen echten Meilenstein“ für die Teilhabe junger Menschen. „Wir wollen damit die Demokratie vor Ort stärken.“ Bei seiner Sitzung am Donnerstag, 21. September, soll der „große“ Kreistag das Projekt beschließen. Nach der Prüfung der Verwaltung soll der „kleine“ Kreistag noch vor der Kommunalwahl 2025 an den Start gehen.

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