Kreis Wesel. Wer ein Grundstück teilen will, sollte sich jetzt sputen: Demnächst geht wochenlang im Katasteramt des Kreises Wesel nichts. Das sind die Gründe.
Wer in Kürze plant, sein Grundstück zu teilen oder zu erweitern, muss sich auf eine Durststrecke einstellen: Im Katasteramt des Kreises Wesel wird eine neue Software eingeführt – wie in allen 53 Katasterämtern landesweit. Vier bis sechs Wochen lang geht dann gar nichts, die alten Daten werden in das neue System migriert. Das bedeutet, dass Planer weder Daten abrufen, noch solche einreichen können, erläutert Rainer Schepers vom Katasteramt auf Nachfrage. Millionen von Datensätzen müssen das System wechseln.
Grundstücksteilungen setzen voraus, dass die entsprechenden öffentlich bestellten Vermessungsbüros alle Informationen aus dem Kataster bekommen – das klappt dann nicht. Und dass sie die neuen Maße einreichen können, die dann ins Grundbuch eingetragen werden. Auch das funktioniert auf Basis der Katasterdaten, die neuen Flurstücke können in dieser Zeit nicht ins System eingepflegt werden. Dabei ist es egal, ob es sich um zwei neue Flurstücke handelt oder um 30, für eine neue Siedlung etwa. Rund 400 Teilungen pro Jahr werden im Kreis Weseler Katasteramt bearbeitet.
Kreis Wesel: Pro Tag drei bis vier Grundstücksteilungen
Wann es genau losgeht, ist derzeit noch unklar, der Kreis arbeitet bei diesem Projekt mit dem Kommunalen Rechenzentrum Niederrhein zusammen (KRZN). Anfangs waren die Prognosen düster, weil die Software die ihr gestellte Aufgabe nicht bewältigen konnte, ein Probelauf misslang. Inzwischen, so Schepers, habe man die Software weiterentwickelt und hoffe, dass die Umstellung lediglich vier bis sechs Wochen in Anspruch nehmen werde. Danach werde man den sich angesammelten Berg abarbeiten – pro Tag stehen im Kreis Wesel drei bis vier Grundstücksteilungen an.
Aktuell rechne man damit, im November umstellen zu können, sicher sei das aber nicht. Rein rechtlich müsste die Aktion zum 1. Januar 2024 abgeschlossen sein, vieles hänge hier an den Softwareunternehmen. Wer eine Grundstücksteilung plant, sollte die Daten nun zügig einreichen. „Wir bemühen uns, sie vor der Umstellung noch abzuarbeiten.“ Ansonsten ist Geduld gefragt. (sz)
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