Naturschutz

Stiefelaktion der Bauern im Kreis Wesel: Nabu widerspricht

Die Stiefelaktion der Bauern im Kreis Wesel stößt bei Nabu-Naturschützern auf Kritik.

Die Stiefelaktion der Bauern im Kreis Wesel stößt bei Nabu-Naturschützern auf Kritik.

Foto: Stegemann / Land sichert Versorgung

Kreis Wesel.  Naturschützer im Kreis Wesel kritisieren die Stiefel-Bauernaktion: Industrielle Landwirtschaft gefährde Artenvielfalt, Klima und Boden.

Auf die Vorwürfe des Bauernvereins „Land sichert Versorgung“ mit seiner Stiefelaktion, die sich auch gegen Naturschutzorganisationen richtet, reagiert der Nabu Hamminkeln. Naturschutzorganisationen als „rechthaberische NGOs“ zu bezeichnen, sei eine Diffamierung der Umweltschutzleistung, die nicht unwidersprochen bleiben dürfe. Als aktive Nabu-Mitglieder, die ehrenamtlich Natur- und Umweltschutz betreiben, wolle man „den Herabsetzungen von Frau Stegemann“ vom Verein „Land sichert Versorgung“ deutlich widersprechen.

„Landwirte sind als größte Landbesitzer für den ihnen anvertrauten Grund und Boden verantwortlich. Es ist richtig, dass Bauern in der Vergangenheit durch die Schaffung der Kulturlandschaft maßgeblich zur Artenvielfalt beigetragen haben. Leider hat die industrielle Landwirtschaft diesen Pfad längst verlassen und trägt heute maßgeblich zum Artensterben, der Klimakatastrophe und der Vergiftung von Boden und Wasser bei“, heißt es in der Mitteilung.

Naturschützer irritiert über die Bauern: Alle anderen sind schuld ?

Die daraus resultierende Kritik finde nicht nur in der „urbanen Blase“ statt, sondern sei längst auch auf dem Land angekommen. Die finanzielle Unterstützung von Umweltverbänden als „Ablasshandel“ zu diskreditieren, zeuge von völliger Ignoranz. „Ohne die Arbeit von NABU, BUND usw., die natürlich auch finanzielle Unterstützung benötigen, sähe es um Arten- und Umweltschutz weit schlechter aus. Der Rundumschlag gegen Politik, Medien und Naturschutzverbände irritiert schon sehr. Alle anderen sind schuld. Vielleicht sollten sich die Landwirte ein bisschen auch an die eigene Nase fassen und ihre eigenen Verbandsführer in die Pflicht nehmen, die sie eventuell in die falsche Richtung gelenkt haben“, so die Aktiven.

Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Kreis Wesel