Moers. Im Rahmen einer Gründungsoffensive fanden Studenten der Uni Duisburg-Essen und ein Moerser IT-Systemhaus zusammen. Das Produkt ist marktreif.
Von der Idee zum marktreifen Produkt: Studenten der Universität Duisburg-Essen stellten am Donnerstagabend im Eurotec ihre Projekte vor, die sie im Rahmen der Innovations- und Gründungsoffensive Niederrhein (IGNI) erarbeitet hatten. Aus den sechs Projekten stach „CRAFT-DI“ hervor, entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Asberger IT-Unternehmen Inactio.
Dieser Abend im Eurotec sollte unter anderem dazu dienen, Investoren für die Projekte der Studenten zu begeistern. Während einige andere Investitionen in Millionenhöhe erfordern würden, nimmt sich der Finanzbedarf des CRAFT-DI-Teams eher bescheiden aus: Mit 100.000 Euro beziffert das interdisziplinäre Studenten-Team die Kosten für die Markteinführung.
So werden Betriebsabläufe viel einfacher
Dass die App zur digitalen Organisation von Betriebsabläufen im Handwerk zur Marktreife gebracht wurde, ist nicht zuletzt das Verdienst der Inactio GmbH und ihrer Tochterfirma Inactio Solutions aus Asberg. Das IT-Systemhaus optimiert Abläufe im Gesundheitswesen, in Industrie, Handel und Gewerbe, im Bauwesen und in öffentlichen Verwaltungen. Gemeinsam mit den Studenten, deren Schwerpunkte auf Wirtschafts- und Erziehungswissenschaften sowie Logistik ausgerichtet sind, ging die Inactio das für sie neue Geschäftsfeld an.
Mit CRAFT-DI sollen Betriebsabläufe im Handwerk vereinfacht werden. Angefangen vom ersten Kundenkontakt bis hin zur Unterschrift unter die Rechnung läuft alles über die Smartphone-App. Die bietet allen Mitarbeitern des Handwerksbetriebes größtmögliche Transparenz, macht Schluss mit der Zettelwirtschaft, hinterlegt Kundengespräche und Kalkulationen mit Bildern.
Grau ist alle Theorie: Jetzt folgt der Praxistest
Christian Kowalewski, Geschäftsführer der Inactio GmbH, will im nächsten Schritt die App gemeinsam mit einem lokalen Handwerksbetrieb testen. Dann soll es über eine noch zu gründende Firma in die Vermarktung gehen, in der Student Kevin Helbig mitarbeiten wird. Überhaupt ist Christian Kowalewski vom Arbeitseifer der Studenten begeistert: „Sie sind teilweise aus Köln angereist, waren samstags und sonntags pünktlich um 9 Uhr in der Firma.“ Die Inactio erhofft sich aus der Zusammenarbeit mit der Uni „neue Köpfe und Inspiration“.
Die Studenten haben sich, so der Neukirchen-Vluyner Kevin Helbig, ganz klare Ziele gesetzt: „Wir wollen CRAFT-DI im ersten Jahr in NRW, im zweiten Jahr bundesweit etablieren.“ Er selbst wird nun die Gespräche mit den Handwerksbetrieben führen, auf Änderungswünsche der einzelnen Innungen eingehen.
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Beim Gründungsprojekt IGNI (Innovations- und Gründungsoffensive Niederrhein) entwickeln Masterstudenten der Uni Duisburg Essen und lokale Unternehmen Geschäftsmodelle bis zur Marktreife.
Fünf weitere Geschäftsideen wurden vorgestellt: ein Para Café für Erlebnisse in virtuellen Welten, ein Überwachungssystem für gefährdete Bereiche, eine Plattform für Carsharing mit E-Autos, eine Software zur Party-Organisation, sowie eine Kombination von schlaffördernden Wirkstoffen.
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