Moers. Am Wochenende fand in Moers das 47. internationale Comedy Arts-Festival statt. Beim großen Pop-Up-Promitag gab es sogar Explosionen und Tornados.
Wenn Wissenschaftskittel, Retro-Trainingsjacke und Comedymeister aufeinandertreffen, ergibt sich eine unterhaltsame Mischung. Das bewies am Sonntag der „Pop Up“-Promitag im Rahmen des 47. internationalen Comedy Arts-Festivals. Von Freitag bis Sonntag präsentierten bekannten Komiker und Newcomer Showformate von der Artistik über Standup-Comedy bis Varieté. Auch am letzten Festivaltag war Spaß vorprogrammiert: Hunderte Besucher kamen zur Enni Eventhalle, um gleich vier Prominente aus der Comedywelt live zu erleben.
Beim Comedy Arts-Festival in Moers gab es Wortspiele und physikalische Experimente
Mit Martin Sierp stand ein Moderator auf der Bühne, der aus TV-Shows wie „Nightwash“ und „Quatsch Comedy Club“ bekannt ist. „Schöne Menschen hier“, sagte Sierp mit Blick ins bestgelaunte Publikum. Stark seien sie auch, denn: „Wer behauptet, Frauen seien das schwache Geschlecht, hat nie versucht, seine Bettdecke zurückzugewinnen.“ Sein Name Sierp? „Klingt wie ein Geräusch, bedeutet rückwärts ‚Preis‘ und mein Sohn heißt Leo Sierp, rückwärts ‚Ölpreis‘“, sagte Sierp und hatte die Publikumslacher sofort auf seiner Seite.
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Dass Buchseiten im Physiklehrbuch explosiv-lustig sein können, zeigte Wissenschaftscomedian Konrad Stöckel. Mit Einstein-Frisur und Kittel warf er Konfetti hoch. „Sicherheit wird großgeschrieben, grammatikalisch“, witzelte Stöckel und holte Feuerlöscher, Kühlerpumpe und Kessel hervor. Mit Staubexplosionen, Feuertornados und Kohlenstoffdioxid ließ es Stöckel krachen. Moers gefiel’s: Stöckel bekam den diesjährigen „Comedy Arts“-Preis für herausragende künstlerische Leistung von der Kulturstiftung der Sparkasse am Niederrhein überreicht.
Mirja Boes sorgte mit ihrer Band „Honkey Donkeys“ für einige Publikumslacher
Dann eroberte die Meisterin der Comedy Mirja Boes, musikalisch begleitet von ihrer Band „Honkey Donkeys“, die Bühne. „Sollen wir einen lustigen Abend mit Quatsch machen?“, schlug sie vor, was just bejaht wurde. Auf die Frage, was Moers glücklich macht, bekam Boes klare Antworten: „Keine Hausaufgaben, Essen und manchmal Alkohol.“ Homeschooling während Corona machte weniger glücklich: „Da merkte man nach 15 Minuten: Mein Kind ist doch nicht hochbegabt.“ Wenn dann das Meerschweinchen Füße und Zunge hochreckt, stirbt und die braune Entsorgungstonne erst später abgeholt wird, ist das Chaos perfekt.
Unter neuer Leitung starten im Oktober bereits die Planungen für das nächste Comedy Arts-Festival in Moers
Von Boes zu Ralf Senkel: Der Rheinländer Comedian trug seinen schimmernden Retro-Trainingsanzug und brillierte mit Einblicken aus seinem aktuellen Soloprogramm „Der hat gesessen!“.
Carsten Weiss, künstlerischer Leiter des diesjährigen „Comedy Arts“, hob die kurzweiligen Festivalabende hervor, „die durch die über 100 ehrenamtlichen Helfer sowie Sponsoren möglich gemacht werden“. Stephanie Lehmann, seit 42 Jahren Ehrenamtliche, und Jürgen Jonuschies, seit 19 Jahren technischer Leiter, bekamen zu ihrem Helferabschied Festivaleintritt auf Lebenszeit geschenkt.
Weiss gab den Staffelstab an Caroline Peiter und Stefan Basso als neue künstlerische Leiter weiter, die ab Oktober mit den Planungen des „Comedy Arts“ im nächsten Jahr beginnen.
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