SPD-Vorschlag

Damit der Verkehr auf der Bundesstraße 8 besser fließt

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Für Linksabbieger soll es nach SPD-Vorstellungen hier (Willy-Brandt-Straße/Neue Hünxer Straße) künftig keine Kreuzung mehr geben, damit sie zügig Richtung Autobahn fahren können.

Für Linksabbieger soll es nach SPD-Vorstellungen hier (Willy-Brandt-Straße/Neue Hünxer Straße) künftig keine Kreuzung mehr geben, damit sie zügig Richtung Autobahn fahren können.

Foto: Markus Joosten

Wesel.   Während Dinslaken noch nach einer Lösung sucht, gibt es sie in Wesel und Voerde bereits. Sie kommt von den Sozialdemokraten beider Städte.

Wer täglich auf der Bundesstraße 8 zwischen Wesel und Dinslaken unterwegs ist, muss viel Geduld mitbringen. Hier gibt es reichlich Verkehr, Staus sind an der Tagesordnung. 25 000 Fahrzeuge rauschen Tag für Tag am Weseler Lippeschlösschen vorbei, 18 000 sind es noch auf der Strecke zwischen Voerde und Dinslaken.

Deshalb wurden im vergangenen Jahr plötzlich 40 Jahre alte Pläne für eine neue Bundesstraßentrasse auf den Tisch gelegt, um die Situation zu entzerren. Die Folge: Ein Aufschrei ging durch die drei betroffenen Kommunen. Es sind vor allem Anlieger, aber auch Naturschützer, die mit der alten Planung nicht leben wollen. Es gab Bürgerversammlungen, und eine Bürgerinitiative wurde ebenfalls wieder aktiv. Schließlich soll verhindert werden, dass Bewohner einzelner Häuser die Leidtragenden sind und dass Landschaft zerstört wird.

Regionaler Konsens soll her

Nach Gesprächen auf Landesebne wurde deutlich: ein regionaler Konsens muss her. Und den haben zumindest die Weseler und die Voerder SPD zusammen mit ihren beiden SPD-Bürgermeistern Ulrike Westkamp und Dirk Haarmann für diese beiden Kommunen gefunden. Der Plan: Die Willy-Brandt-Straße wird von der künftigen Weseler Südumgehung bis zur Frankfurter Straße ausgebaut. Dazu gehört auch eine neue Lippebrücke. Von der Frankfurter Straße geht es weiter bis zur Neuen Hünxer Straße (K12n). Dort soll die Kreuzung ausgebaut werden, wobei der Verkehr aus Wesel kreuzungsfrei Richtung Autobahn 3 über die K12n laufen soll. Der Verkehr wird dann über die Hans-Richter- und Albert-Einstein-Straße geführt, die Kreuzung dazu ausgebaut. Wer weiter Richtung Dinslaken möchte, soll über einen Kreisverkehr auf den Hammweg geleitet werden.

Ziel ist es dabei, den Durchgangsverkehr aus Friedrichsfeld herauszuhalten und das Ganze wie eine Umgehungsstraße auf den Voerder Ortsteil wirken zu lassen. Zwischen dem Hammweg und der alten B8 ist ein Bypass von etwa 250 Metern geplant, bevor es auf der ausgebauten alten Trasse der Bundesstraße 8 weiter geht.

Große Naturschutzflächen

Der Weseler Landtagsabgeordnete Norbert Meesters spricht von einer für den Bürger am akzeptabelsten Lösung. In Dinslaken sei die Situation allerdings etwas komplizierter. Hier liefen noch Gespräche.

Der Voerder Bürgermeister Dirk Haarmann erinnert daran, dass bei der alten Planung große Naturschutzflächen betroffen wären, darunter ein FFH-Vogelschutzgebiet sowie der Wohnungswald. Er ist sich sicher, dass der innerstädtische Verkehr durch den SPD-Vorschlag deutlich entlastet würde. Der Weseler Fraktionschef Ludger Hovest betont, offen für noch bessere Ideen zu sein. Laufe alles ideal, könne man in einem halben bis einem Jahr in Düsseldorf und Berlin vorstellig werden. Für die gesamte Maßnahme zwischen Dinslaken und Wesel seien 90 Millionen Euro vorgesehen, bis zu 20 Millionen wären für Wesel und Voerde nötig.

>>> Kommentar: Frohe Kunde im Wahlkampf

Wenn heute die Weseler SPD ihre Wahlkampfwerbung in Lippedorf verteilt, dann bringt sie den Bewohnern gleich die frohe Kunde mit, wie sich die Genossen für sie in Sachen Bundesstraße 8 n einsetzen. Und auch in Voerde dürften die Sozialdemokraten unterwegs sein und zeigen, was sie mit den Weselern erarbeitet haben. Keine Frage, die plötzliche Lösung wird ganz bewusst mitten im Wahlkampf präsentiert, eine Woche bevor die Entscheidung über die künftige Zusammensetzung des Düsseldorfer Landtags fällt. Ob sie am Ende kommt? Da müssen die anderen Parteien noch ein Wörtchen mitreden und die Verkehrsministerien sowieso. Was immer letztlich auch umgesetzt wird, man hat sich zumindest Gedanken gemacht, wie ein Verkehrsproblem behoben werden kann.

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