Arbeitssicherheit

Gewerkschaft im Kreis Wesel: Sicherheit geht vor!

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Arbeitsschuhe dürfen auf dem Bau nicht fehlen. Die IG Bau möchte mit einem „Sicherheits-Weckruf“ an die Risiken erinnern. die es bei den verschiedenen Arbeiten geben kann. Hintergrund ist der 28. April. An diesem Datum wird allen Menschen gedacht, die der Job krank gemacht hat oder die bei der Arbeit getötet wurden (Symbolbild).

Arbeitsschuhe dürfen auf dem Bau nicht fehlen. Die IG Bau möchte mit einem „Sicherheits-Weckruf“ an die Risiken erinnern. die es bei den verschiedenen Arbeiten geben kann. Hintergrund ist der 28. April. An diesem Datum wird allen Menschen gedacht, die der Job krank gemacht hat oder die bei der Arbeit getötet wurden (Symbolbild).

Foto: Robert Mihael / dpa

Kreis Wesel.  Die IG Bau im Kreis Wesel erinnert mit einem „Sicherheits-Weckruf“ daran, die Risiken bei der Arbeit ernst zu nehmen. Warum und wann sie das tut.

Wenn der Job auf die Gesundheit geht: „Die Arbeit darf nicht krank machen. Arbeitshandschuhe, Gehörschutz, Helm und Schutzbrille helfen, auf Nummer sicher zu gehen. Jeder Arbeitsplatz hat seine eigenen Tücken“, sagt Karina Pfau. Die Bezirksvorsitzende der IG BAU Duisburg-Niederrhein warnt davor, die Risiken auf die leichte Schulter zu nehmen: „Die Routine im Job darf nicht blind machen. Jeder muss wissen, wo Gefahren am Arbeitsplatz lauern und wie man sich schützen kann. Das müssen sich 202.300 Menschen im Kreis Wesel streng genommen jeden Morgen aufs Neue klarmachen.“ So viele Erwerbstätige gibt es nämlich im Kreis nach Angaben des Statistischen Bundesamtes – vom Arbeiter bis zur Angestellten, von der Beamtin bis zum Selbstständigen. „Arbeits- und Gesundheitsschutz ist das oberste Gebot für alle“, sagt Pfau. Laut einer aktuellen Statistik kommt es in Deutschland jeden dritten Tag zu einem tödlichen Unfall auf einer Baustelle.

Arbeitssicherheit im Kreis Wesel: Diese versteckten Gefahren gibt es

Die IG BAU startet ihren „Sicherheits-Weckruf“ zum internationalen Gedenktag an die Menschen, die der Job krank gemacht hat oder die bei der Arbeit sogar getötet wurden: Der 28. April ist Workers‘ Memorial Day. „Ob im Betrieb, auf der Baustelle oder auch im Homeoffice – am kommenden Freitag sollten die Beschäftigten um Punkt 12 Uhr eine Gedenkminute einlegen“, sagt Karina Pfau. Der Workers‘ Memorial Day steht nach Angaben der IG BAU in diesem Jahr unter dem Motto: „Unsichtbare Gefahren sichtbar machen“.

Dabei warnt die Bezirksvorsitzende der IG BAU Duisburg-Niederrhein vor „einer Fülle von versteckten Gefahren“ für die Gesundheit im Job – gerade auch auf dem Bau: „Ein Beispiel dafür sind gesundheitsgefährdende Stäube bei Sanierungsarbeiten oder beim Abriss von Gebäuden“, so Pfau. Insbesondere Asbest sei ein „enormes Problem“: „Vor allem in den 60er- und 70er-Jahren ist im großen Stil mit asbesthaltigen Baustoffen – vor allem mit Asbestzement – gebaut worden. Beim Umbau und Abriss der alten Gebäude sind die Asbestfasern, die mit dem Baustaub in die Luft kommen, heute eine tödliche Gefahr“, berichtet die Bezirksvorsitzende der IG BAU Duisburg-Niederrhein.

Arbeitsschutz im Kreis Wesel: Warum Asbest eine tickende Bombe ist

Asbest sei eine tickende Zeitbombe: „Die Fasern sind winzig, aber krebserregend. Sie werden leicht eingeatmet und lagern sich in der Lunge ab. Dort verursachen sie bleibende Schäden, die sich meistens erst nach vielen Jahren oder Jahrzehnten bemerkbar machen. Lungenkrebs ist dann die schlimme Folge: Asbestose“, erklärt Karina Pfau.

Zentrale Botschaften zum diesjährigen Workers’ Memorial Day hat die IG BAU im Video zusammengefasst – darunter auch ein Statement von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Online unter: https://igbau.de/Workers-Memorial-Day-2023

Bundesweit gedenkt die IG BAU der Opfer von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten am Freitag (28. April) um 16 Uhr mit einem ökumenischen Gedenkgottesdienst mit muslimischer und jüdischer Beteiligung in der Kapelle des BG Klinikums Duisburg (Großenbaumer Allee 250 in 47249 Duisburg).

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