Wesel. Die Weseler Liberalen wollen die Bürger bei der Frage nach der künftigen Nutzung des Badgeländes mitreden lassen. So stellt die FDP sich das vor.
Die Diskussion um die Nachnutzung des Heubergbad-Areals geht weiter. Nachdem die Grünen zuletzt eine Bürgerbeteiligung gefordert und das Grundstück ihrerseits als möglichen Kita-Standort ins Spiel gebracht haben, legt nun die FDP mit einem ähnlichen Vorstoß nach: Die Liberalen wollen einen Ideenwettbewerb starten, bei dem Bürger ihre Vorschläge einbringen können.
Beide Fraktionen hatten vor einiger Zeit schon einmal vorgeschlagen, das alte Badgebäude nach der Eröffnung des neuen Kombibades zu einer Veranstaltungshalle umzubauen. Ein Gutachter hält das allerdings aufgrund der baulichen Mängel des Bades für nicht empfehlenswert. In der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses diskutierte die Politik Anfang September den Vorschlag der Verwaltung, das 3500 Quadratmeter große Gelände statt dessen mit Wohnungen zu bebauen. Die Stadt begründete dies mit der „exzellente Lage im Grünen mit dem unmittelbaren Anschluss an die Innenstadt“ und dem „Bedarf an innenstadtnahem Wohnraum“. Städtebaulich würde das Neubauprojekt die gegenüber liegenden Wohnbereiche ergänzen, hieß es – wobei sich die Bebauung auf das Areal des Heubergbades beschränken soll, das Parkgelände bleibt tabu. Das Gebäude sei marode und nicht mehr zu retten, betonte Stadtplaner Martin Prior nochmals in der Sitzung. Mehrheitlich erteilte der Ausschuss der Verwaltung nach ausführlicher Diskussion den Auftrag, die Bebauungs-Pläne fortzuführen – FDP und Grüne stimmten dagegen und sprachen sich gegen eine Wohnbebauung aus.
Nachnutzung des Heubergbad-Areals: FDP Wesel will Ideen sammeln
Nun haben die Liberalen ihrerseits einen Vorschlag formuliert und wollen den Ideenwettbewerb starten. Die Begründung ist ein kleiner Seitenhieb in Richtung der Ampel-Koalition in Berlin: „Angesichts der Tatsache, dass der Bevölkerung bereits so vieles von der Bundesregierung vorgegeben und abverlangt wird, was nicht immer den Mehrheitsinteressen entspricht, ist es an der Zeit, dass die kommunale Politik die Bevölkerung aktiv einbindet“, heißt es. Der Fraktionsvorsitzende Michael Oelkers ergänzt dazu, der Ideenwettbewerb würde sicherstellen, „dass die zukünftige Nutzung des Geländes den Bedürfnissen und Wünschen unserer Gemeinschaft entspricht“.
Wie die Umsetzung funktionieren könnte, darüber haben die Liberalen auch nachgedacht: Es soll eine Jury aus Vertretern der Stadtverwaltung, Architekten, Stadtplanern und Bürgerschaft über die Ideen entscheiden. Wichtige Kriterien sollen die praktische Umsetzbarkeit und Nachhaltigkeit sein. Über eine Online-Plattform könnten die Bürgerinnen und Bürger ihre Vorschläge einreichen und über Ideen abstimmen.
Noch ist keine endgültige Entscheidung über die Nachnutzung des Heubergbades gefallen. Tatsache ist jedoch: ab 2024 steht es leer – bis dahin sollte die Richtung klar sein.
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