Kreis Wesel. Neue Ausbildungen sollen den christlichen Sozialträger fit für zukünftige Aufgaben machen. Andere Bereiche wurden dafür aufgegeben.
Mit der Zeit gehen, sich an neue Gegebenheiten, neue Bedarfe anpassen – diesem Zwang sind nicht nur Wirtschaftsunternehmen, sondern auch Sozialverbände oder -vereine unterworfen. Wie das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD) NRW Nord, das Einrichtungen im Kreis Wesel, Krefeld und im Kreis Kleve betreibt, um jungen Menschen mit verschiedensten Problemlagen den Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt zu verschaffen. Dazu gehören das Berufsförderungszentrum Wesel mit Angeboten zur Berufsorientierung, Ausbildung, Beschäftigung und Qualifizierung. Eine Pflegefachschule, Berufskolleg, Kindertagesstätten und das Berufsbildungswerk in Moers mitsamt Internat bieten insgesamt 16 Ausbildungen an.
Vermittelt werden die jungen Teilnehmer von der Agentur für Arbeit. Denn, um einen Platz beim CJD zu bekommen, müssen die Jugendlichen oder jungen Erwachsenen einen sogenannten Rehabilitanden-Status haben, der es ihnen dann ermöglicht, an einer der Maßnahmen des CJD teilzunehmen oder eine der angebotenen Ausbildungen anzunehmen.
Und die Absolventinnen und Absolventen sind begehrt. Auf mehr als 90 Prozent beziffert die Moerser Standortleiterin und Leiterin der CJD-Berufsbildungswerks, Cornelia Brinkmann, die Vermittlungsquote in den ersten Arbeitsmarkt. Sowohl sie als auch Ausbildungsleiter Bastian Freericks führen das auf den hohen Praxisanteil der Ausbildungsgänge zurück.
Neu hinzu kommt in diesem Jahr die Ausbildung zum Mediengestalter, die in diesem Sommer mit acht Auszubildenden startet. Im Gegenzug wurde die Metallwerkstatt aufgegeben. Kaum jemand wolle noch Schlosser werden, sagen Brinkmann und Freericks. Dafür ziehen die digitalen Berufe weiter an. So wird beim CJD in Moers auch der Ausbildungsgang E-Commerce angeboten, der ebenfalls vergleichsweise jung ist.
Ein weiteres, noch relativ junges Angebot, das allerdings bis 2025 gedeckelt ist, ist die Weiterbildung von Ergänzungskräften in Kitas. Diese haben am CJD-Institut für Fort- und Weiterbildung in Moers, das mit Filipe da Silva seit Januar auch eine neue Leitung hat, die Möglichkeit, sich zu voll anerkannten Fachkräften weiterzubilden.
16 Kitas führt der CJD momentan im Kreis Wesel. Weitere sollen noch hinzu kommen. Und auch in diesem Bereich mache sich der Fachkräftemangel bemerkbar. Diesen aufzuhalten, auch das werde in Zukunft eine Herausforderung beim CJD bleiben, sagt Cornelia Brinkmann.
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