Tischtennis

Rees: Gabi Salingré gewinnt WM-Bronze und neue Freundschaft

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Tischtennis-WM in Pula/Kroatien: Gabi Salingré (links) vom TTV Rees-Groin vor ihrem Einzel-Duell gegen eine starke Japanerin.

Tischtennis-WM in Pula/Kroatien: Gabi Salingré (links) vom TTV Rees-Groin vor ihrem Einzel-Duell gegen eine starke Japanerin.

Foto: Gabi Salingré

Rees.  Bei der Tischtennis-Weltmeisterschaft für Sportler mit Parkinson in Pula/Kroatien war Gabi Salingré vom TTV Rees-Groin erfolgreich.

Für Gabi Salingré war der Start bei den Tischtennis-Weltmeisterschaften für Sportler mit Parkinson am vergangenen Wochenende in Pula/Kroatien in mehrfacher Hinsicht ein großes Erlebnis. Die 47-jährige Spielerin des TTV Rees-Groin durfte sich nicht nur über eine unverhoffte Bronzemedaille an der Seite der Dorstenerin Margret Gursch im Doppel freuen. An der Südspitze der Halbinsel Istriens lernte die Reeserin schließlich auch die 48-jährige Schottin Leona Braund kennen.

„Sie hat mich in diesem Jahr im Mai über das Internet bei den Deutschen Meisterschaften spielen sehen und hat sich dadurch inspiriert gefühlt, es auch einmal mit Tischtennis zu versuchen“, berichtet Gabi Salingré. „Beim WM-Cocktailempfang hat sie mich dann angesprochen und gesagt, sie sei mir überaus dankbar, weil ich für sie eine Inspiration gewesen sei“, erzählt Salingré weiter, „das war eine tolle Erfahrung für mich.“

Tischtennis-DM im Mai ist eine Inspiration

Die Schottin trainiert im südenglischen Seebad Brighton in einer Tischtennisschule für Menschen mit Behinderungen und mischte bei der WM nun munter in allen Disziplinen mit. Das konnte Gabi Salingré von sich selbst nur eingeschränkt sagen. Die Bronzemedaille im Doppel, das nach eigener Aussage „eigentlich nicht mein Spiel“ ist, war eine gute Kompensation für die angestrebte, aber letztlich verpasste Medaille im Einzel.

Das hatte Gründe. „Ich war viel zu nervös und habe mich irgendwie selber geschlagen“, befand die Reeserin. Die schwierige Vorrunde überstand die spielstarke 47-Jährige noch mit einem rettenden Fünf-Satz-Sieg gegen eine gute Chilenin. Im Halbfinale gegen eine zu mächtige Japanerin war dann allerdings Endstation. Und im Mixed gemeinsam mit Jörg Ziaja ging es letztlich „nur“ in die Trostrunde.

Gabi Salingré: „Das alles hat Nerven gekostet“

„Die Halle war sehr gut gefüllt, dazu wurden die Spiele ja live über den Youtube-Kanal im Internet gezeigt. Das alles hat doch mehr Nerven gekostet, als mir lieb war“, resümiert Gabi Salingré. Dazu gab es auch einen Zeitfaktor im Spielplan. „Die Spieler stimmen ihre Einsätze mit ihren Medikamenten ab. Gibt es längere Verzögerungen im Vergleich zur ursprünglichen Startzeit, wirkt sich das auch auf das Spielvermögen wegen der nachlassenden Wirksamkeit der Medikamente aus“, betont Salingré.

Letztlich zählte in Pula natürlich auch der Erlebnisfaktor vor Ort. 180 Männer und 50 Frauen aus immerhin 17 Nationen, darunter auch Brasilien und Japen, spielten um die Titel mit. Die Organisation klappte reibungslos. „Es war rundherum ein bewegendes Ereignis“, sagt Gabi Salingré. Auch dank der finanziellen und materiellen Unterstützung durch den TTV Rees-Groin, den Lions- und Rotary-Club war die Reise nach Kroatien möglich.

Nächstes Ziel: Tischtennis-DM 2023 in Düsseldorf

Vor Ort unterstützten Ehemann Torsten, Sohn Piet sowie Mandy und Samuel Rumahi vom TTV nach Kräften. „Dafür kann ich allen nur einen großen Dank aussprechen“, so Gabi Salingré. Die Reeserin peilt im neuen Jahr einen Start bei der Deutsche Meisterschaft im Mai in Düsseldorf an.

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