Neukirchen-Vluyn Bis zur Corona-Pause lief die Fußballsaison für Kreisligist FC Neukirchen-Vluyn prächtig. Nun soll es hoch in die Bezirksliga gehen.
Auch beim FC Neukirchen-Vluyn sehnen sie sich nach Fußball unter freiem Himmel. Die erneut verlängerte Corona-Pause seit nunmehr Ende Oktober bremst bei den Blau-Roten nicht nur die pure Freude am aktiven Geschehen. Seit 2018 ist der Fusionsklub aus SV Neukirchen und Preußen Vluyn nun unterwegs. Gerade in der bisher so kurzen Saison 2020/21 hat sich immerhin ein großes sportliches Ziel aufgebaut: ein möglicher Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga.
Der neue Sportliche Leiter Thomas Geist, der seit Sommer mit an Bord ist und als Trainerfuchs und Fußballexperte die Neukirchener Szenerie intensiv beobachtet hat, darf mit dem Zwischenstand in der Kreisliga A sehr zufrieden sein. Sieben Siege, ein Unentschieden gegen den SV Millingen, dazu 41 erzielte Treffer und Platz eins in der Tabelle – das sind auch für Kreisliga-Verhältnisse nach acht Partien in der 20er-Gruppe keine alltäglichen Ergebnisse.
Vier Trainer verlängern für Saison 2021/22
Die starken Fakten sorgten nun auch dafür, dass der FCNV vorzeitig mit seinem Trainerteam über die laufende Saison hinaus verlängert hat. Anel Pedljic und Daniel Haak gehen als Trainergespann damit in eine vierte Saison. Auch Co-Trainer Björn Oster und Torwarttrainer Arne Hessels bleiben an Bord.
„Wir sind als Kreisliga-A-Rückkehrer auf einem sehr guten Weg. Daran hat das Trainerteam natürlich einen gewichtigen Anteil“, lobt Sportleiter Thomas Geist. Gerade die beiden Cheftrainer ergänzen sich perfekt. Taktisch sind Pedljic und Haak ohnehin gut. Der Bosnier Pedljic gilt zudem als guter Motivator. Der ehemalige Torhüter Haak, der auch schon für Vorgängerklub SV Neukirchen gearbeitet hat, besitzt seine Stärken in der Videoanalyse. Die hilft Trainern und Spielern natürlich dabei, auf dem Platz mögliche Fehler zu erkennen und abzustellen.
Die Offensive ist das Plus bei Neukirchen-Vluyn
Größtes Plus des FCNV ist die Offensive. „Ich will nicht vermessen sein, aber da wären wir schon Bezirksliga tauglich“, betont Sportleiter Geist. Neuzugang Yassin Ait Dada vom Bezirksligisten VfL Repelen erweist sich bei 14 Treffern in acht Pflichtspielen als Volltreffer. Dazu sind die spielstarken Krasniqi-Brüder Arjeton (sechs Tore) und Astrit (neu vom MSV Moers/fünf Tore) nur schwer zu bremsen.
Im Mittelfeld ist Samir Jabri ein gewichtiger Faktor, die Abwehr baut unter anderem auf Kapitän Burak Erol oder auch Daniel Markovic. Dazu steht in Thomas Wilbers ein guter Torhüter zur Verfügung, der für den GSV Moers einst auch schon Landesliga-Einsätze bestritten hat.
Sorge um den Fitnesszustand der Spieler
„Wir haben alle Chancen, am Ende auf dem einzigen Aufstiegsplatz zu stehen. Trotzdem dürfen wir gerade nach der langen Coronapause nicht vermessen werden. Niemand weiß derzeit, wo seine Mannschaft leistungsmäßig steht und wie vor allem der Fitnesszustand der Spieler ist“, bekräftigt Sportleiter Thomas Geist. Neukirchen-Vluyn hat vor dem Tabellenzweiten VfL Rheinhausen drei Punkte Vorsprung, aber auch schon ein Spiel mehr ausgetragen.
Die Bergheimer und auch Viktoria Alpen zählt Geist zu den ärgsten Verfolgern. Gegen beide Teams muss Blau-Rot auch noch ran. Am meisten beeindruckt von den Konkurrenten hat Geist bisher der SSV Lüttingen: „In diesem Spiel haben wir zwar 3:1 gewonnen. Dennoch machte der Gegner da einen wirklich guten Eindruck.“
Neue Platzanlage bis Ende des Jahres
Am Ende dürfte durch Corona auch ausschlaggebend sein, wie viele Partien noch absolviert werden können. Nach einer einfachen Hinrunde mit 19 Spielen sollte die Kreisliga A ja in eine Auf- und Abstiegsrunde mit je zehn Teams und weiteren 18 Partien geteilt werden. Derzeit sieht aber alles danach aus, als würde die Corona-Zwangspause so viele ausstehende Spiele nicht mehr zulassen bis zum Saisonende am 30. Juni.
Ein Bezirksliga-Aufstieg wäre für Neukirchen-Vluyn natürlich im Hinblick auf die runderneuerte Platzanlage fein. Am Schulzentrum sollen bis Jahresende dann zwei Kunstrasenplätze sowie ein neues Klubhaus nebst kleiner Tribüne ähnlich wie der Anlage von Landesligist Fichte Lintfort stehen. Das könnte vielleicht auch den einen oder anderen neuen Sponsor in der Stadt oder im Umland locken.
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