Ministerpräsidentin Hannelore Kraft zu Besuch in Dinslaken
Wahlkampf
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft zu Besuch in Dinslaken
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Anna Katharina Wrobel
Beim ihrem Besuch in Dinslaken suchte NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft den Kontakt zu den Bürgern und umgekehrt. Klar, dass da auch Selfies zugehörten.
Foto: Lars Fröhlich
Dinslaken. NRW-Ministerpräsidentin stellte beim Wahlkampf an der Basis Eckpunkte des SPD-Wahlprogrammes vor – und suchte Kontakt zu den Bürgern.
Der Rundgang passiert im Schleichgang; so richtig von der Stelle bewegt Hannelore Kraft sich nicht. Die Ministerpräsidentin des Landes geht einige wenige Schritte, bleibt wieder stehen.
Für eine Stunde steht heute Dinslaken auf ihrem Plan. Sie macht Wahlkampf. An der Basis, gemeinsam mit dem hiesigen Landtagsabgeordneten Stefan Zimkeit.
„Hallo, ich bin Hannelore Kraft“
Hannelore Kraft bleibt an einer der Ausruhbänke inmitten der Neutor Galerie stehen. Darauf sitzt eine junge Familie; Vater, Mutter, Kleinkind – mit Eis auf dem Schoß der Mutter. „Hallo, ich bin Hannelore Kraft“, sagt die Politikerin zum Gesprächseinstieg, will die Hand der jungen Mutter schütteln und drückt schlussendlich den Unterarm – ihre Finger seien klebrig, erklärt die Frau, das Eis.
Kraft erkundigt sich nach dem Alter des kleinen Jungen, fragt, ob er schon in die Kita gehe. Die SPD wolle die Gebühren für Kindergärten abschaffen, sagt Kraft, reicht der jungen Mutter ein kleines Herz, SPD-rot ist es, natürlich. Wenige Worte noch und weiter geht der Schleichgang.
Das Podest ist klein, die Plakate sind groß
Das aufgestellte Podest, auf dem die Politikerin vor dem Gang durchs Einkaufszentrum stand, ist klein, die Plakate auf denen Kraft und Genosse Zimkeit abgebildet sind, wirken darüber riesig. Krafts Stimme ist kraftvoll als sie einige Eckpunkte des SPD-Wahlprogrammes aufzählt: Investitionen in Bildung und Infrastruktur, auch in die digitale, seien der Partei wichtig. „Bildung ist Investition in die Zukunft unseres Landes“, sagt Hannelore Kraft.
Die Studiengebühren habe die SPD bereits abgeschafft, die Gebühren für Kita und Meisterausbildung sollen folgen, ein Azubi-Ticket für den Nahverkehr sei geplant. Auch wenn es die Schuldenbremse 2020 gebe, „müssen wir dennoch jetzt investieren“, sagt Kraft. Für solche Aussagen erntet sie Applaus von den Menschen, die um sie herum stehen, junge wie alte, nur zufällig hier oder auch extra hergekommen, um ihre persönlichen Fragen an die Ministerpräsidentin zu stellen.
Bürger erzählen von ihren kleinen und großen Probleme
Da geht es um die wenige Rente, die die einen bekommen, um die Probleme bei der Jobsuche eines Herren mittleren Alters und um das gleiche Problem bei einem deutlich jüngeren Dinslakener. Hannelore Kraft hört aufmerksam zu, gibt kurze Ratschläge oder Erklärungen, schüttelt Hände, verteilt aufmunternde Klopfer auf Schultern wie Oberarmen, macht Selfies. Nähe mag sie offenbar; ein Problem scheint sie nicht damit zu haben.
Der Rundgang, er wird keiner. Weil die Zeit nicht ausreicht, geht es – anders als angekündigt – nicht mehr über die Neustraße. Der nächste Termin wartet. Für einen kurzen Blick auf den Neutor-Platz reicht es noch. „Danke“, sagt Hannelore Kraft und verabschiedet sich.