Stadtarchiv Emmerich

Stadtarchiv Emmerich: Über 3000 Archivalien online einsehbar

| Lesedauer: 4 Minuten
Mike Mura, Leiter des Stadtarchivs in Emmerich, hat gemeinsam mit seinem Team daran gearbeitet, dass mittlerweile über 3000 Medien des Stadtarchivs digital abrufbar sind. Übrigens: Auf dem Foto im Hintergrund ist das alte Rathaus in Emmerich zu sehen.

Mike Mura, Leiter des Stadtarchivs in Emmerich, hat gemeinsam mit seinem Team daran gearbeitet, dass mittlerweile über 3000 Medien des Stadtarchivs digital abrufbar sind. Übrigens: Auf dem Foto im Hintergrund ist das alte Rathaus in Emmerich zu sehen.

Foto: Thorsten Lindekamp / FUNKE Foto Services

Emmerich.  Stadtarchiv Emmerich wird immer digitaler. Innerhalb eines großen Projektes wurden zahlreiche Archivalien eingescannt. Das ist online zu finden.

Adressbuch – ein Gegenstand, der im Zeitalter modernster Technik immer mehr in Vergessenheit gerät. In den Räumen des Emmericher Stadtarchivs sind einige von ihnen archiviert. Freilich nur jene, die einst mitunter im vergangenen Jahrhundert von öffentlichen Stellen wie der Stadt Emmerich veröffentlich wurden.

Ein Stadtadressbuch enthielt damals – normalerweise – eine alphabetische Liste der Bürger, die in der Stadt leben. Und führten dazu die Namen des Haushaltvorstands, die Adresse und den Beruf auf. Eigentlich simple Informationen. Noch dazu eher schnöde auf unzähligen Seiten zusammengefasst. Jedoch: „Genau diese Bücher sind sehr beliebt“, sagt Mike Mura.

Viele Anfragen von Hobbyforschern aus ganz Deutschland

Emmerichs Stadtarchiv bekommt häufig Anfragen aus ganz Deutschland von Interessierten, die diese Bücher einsehen wollen. Warum? „Weil sie für die Familienforschung so wichtig sind“.

Mike Mura und sein Team des Emmericher Stadtstadtarchivs hat für alle Hobby-Ahnenforscher, aber auch anderweitig interessierte Geschichtsfreunde nun gute Nachrichten. Innerhalb eines Projektes hat ein Team des Emmericher Stadtarchiv nämlich verschiedenste Archivalien digitalisiert. Seit einiger Zeit sind sie sogar öffentlich einsehbar – und das zu jeder Tages- und Nachtzeit, denn die Dokumente sind im Internet hinterlegt.

Mittlerweile sind über 3000 Archivalien digitalisiert

Über 3000 Archivalien können eingesehen werden. „Wer bei Google Stadtarchiv und Emmerich eingibt, landet auf der Seite des Archivs“, sagt Stadtsprecher Tim Terhorst. Dort führt ein Link zu den digitalen Beständen. „Diese werden natürlich noch erweitert“, sagt Mike Mura. Aber das werde wohl eher erst Mitte 2023 sein, wenn wieder Kapazitäten dafür da sind. Material sei natürlich mehr als genug vorhanden.

Dieses wurde in den vergangenen Monaten nach und nach eingescannt. „Und das auch in so einer guten Auflösung, dass zum Beispiel in den Adressbüchern nach Namen gesucht werden kann“, so der Stadtarchiv. Vor dem Scannen galt es natürlich zunächst eine Auswahl zu treffen.

Adressbücher und Chroniken zu Firmen in Emmerich sind gefragt

„Durch immer wieder die gleichen Anfragen wissen wir ja, was die Bürger interessiert“. Und das sind unter anderem eben besagte Adressbücher. „Die sind aber auch allein auch schon wegen der Werbeanzeigen darin interessant. Es ist spannend zu sehen, was es einmal gab. Und auch noch gibt“, sagt Terhorst.

Aber auch Bücher zur Geschichte Emmericher Firmen seien gefragt, weiß Stadtarchivar Mura. Ebenso, natürlich, Bildmaterial aus Emmerich. Wirklich tolle Aufnahmen können nun zum Beispiel online aus dem Nachlass von Carl von Gimborn im digitalen Stadtarchiv angesehen werden.

Tolle Aufnahmen in der Diasammlung von Carl von Gimborn

Diese sind im Bereich „Diasammlung“ quasi auf der zweiten Seite als separate Rubrik zu finden. Hier gibt es Aufnahmen vom Hochwasser 1920, den Emmericher Kirchen, Conditorei und Bäckerei Gerhard Huyen auf der Gasthausstraße und zahlreichen weiteren Orten in Emmerich. So etwa auch dem alten Gymnasium an der Wollenweberstraße. Die Aufnahme stammt von 1934 und gibt einen guten Eindruck von dem prächtigen Baum. Das ist aber nicht alles. Auch zahlreiche historische Karten und Pläne sind vollständig digital abrufbar.

So gibt es Baupläne der Aldegundiskirche, ebenso wie vom alten Karstadtgebäude. Sicherlich auch interessant: Einige Jahrgänge der Zeitung „Bote vom Niederrhein“ sind auch als PDF-Dateien hinterlegt und können eingesehen werden.

>>> Das Stadtarchiv Emmerich

Das Stadtarchiv dokumentiert die Handlungs-, Entscheidungs- und Verwaltungsprozesse der Stadt Emmerich am Rhein. Dies geschieht durch die Bewertung, Erschließung und Verwahrung von historisch wertvollen Aufzeichnungen, Dokumenten, sowie Fotografien und audiovisuellen Medien. Diese werden zum Zwecke der Verwaltung, der wissenschaftlichen Forschung, sowie der interessierten Öffentlichkeit bereitgestellt.

Eine Nutzung ist innerhalb der Öffnungszeiten und nach Vereinbarung möglich. Zur Ergänzung der amtlichen Überlieferung der Stadt Emmerich, ist das Stadtarchiv stets an der Übernahme von Schriftgut und Medien nicht-städtischer Herkunft, beispielsweise von Firmen, Vereinen oder auch von privaten Nachlässen interessiert.

Das Stadtarchiv ist aktuell in den Räumlichkeiten des Rheinmuseums (Martinikirchgang 2) untergebracht.

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