Wesel. Vierwöchige CO2-Messungen in zwei Sporthallen des Berufskollegs Wesel liefern klares Ergebnis: Die Konzentration der Aerosole ist nicht zu hoch.
Wie verbreiten sich CO2 und damit die möglicherweise auch virenbelasteten Aerosole in Sporthallen? Das hat eine aktuelle Studie nun untersucht. Das Ergebnis der vierwöchigen Messungen in zwei Sporthallen des Berufskollegs Wesel zeigt: Der für Schüler in der Pandemiephase wichtige Sportunterricht kann unter Beachtung der Aerosolausbreitung und entsprechender Anzeige einer CO2-Ampel durchaus stattfinden.
Vergleichbar mit den bekannten Vorteilen der von der Weseler Firma ISIS IC entwickelten CO2-Ampel in Klassenräumen, die zum rechtzeitigen Lüften auffordern, sollte in der Studie nun überprüft werden, wie sich CO2 und damit die möglicherweise auch virenbelasteten Aerosole in Sporthallen ausbreiten.
Zwei Hallen wurden berücksichtigt
Hierzu wurden durch Jens Winkler, Mitglied der Schulleitung des Berufskollegs, zwei deutlich unterschiedliche Hallen ausgewählt: Eine moderne Einfachturnhalle und ein sogenanntes Hallendrittel einer Dreifachturnhalle.
Bemerkenswert war zunächst die Tatsache, dass der zu beobachtende Anstieg der CO2-Konzentration nicht wie erwartet auf einen bestimmten Hallenbereich begrenzt war, sondern dass der Anstieg bei ausnahmslos allen Aktivitäten stets deckungsgleich in allen Bereichen in beiden Hallen wahrzunehmen war.
Kein erhöhtes Infektionsrisiko
Die CO2-Ampeln, die auf Farbwechsel bei 800 ppm von grün auf gelb eingestellt waren, zeigten demzufolge zu keinem Zeitpunkt gelbes Licht. Dies brachte zudem auch für die Sport treibenden Schüler das sichere Gefühl, kein erhöhtes Infektionsrisiko einzugehen.
Einen deutlichen Unterschied konnte man jedoch bei dem jeweiligen Abklingen der CO2-Erhöhung in beiden Hallen erkennen.
Die Auswertung der vorliegenden Messdaten und der Abgleich mit den Dokumentationen der Sportlehrerinnen und -lehrer hat gezeigt, dass ein Sportunterricht mit mittlerer Aktivität und einer Gruppengröße bis zu 20 Schülern keine größere Gefahr im Vergleich zum Aufenthalt im Klassenraum birgt.
Gute Lüftung weiterhin wichtig
Aufgrund des deutlich geringeren Luftvolumens eines Klassenraumes steigt die CO2- und damit auch die potentiell virenbelastete Aerosol-Konzentration bei einer vergleichbar großen Personenanzahl deutlich schneller an und erreicht bei nicht konsequent durchgeführter Fensterlüftung deutlich höhere Werte, als in dieser Studie in den beiden Sporthallen gemessen wurden.
Fazit: Die über vier Wochen gehende Studie mit beiden Hallen des Berufskollegs zeigte, dass der Sportunterricht unter Beachtung der Aerosolausbreitung und entsprechender Anzeige der Ampel durchaus stattfinden kann.
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